Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kanton
19.01.2022

Fit für die Alltagsbewältigung

Neue Angebote bei der Selbsthilfe Thurgau. Bild: malteser.de
Das Jahr hat begonnen. Manche Menschen, so macht es für das Team Selbsthilfe Thurgau den Eindruck, haben sich einen Neustart erlaubt. Selbsthilfe Thurgau stellt neue Angebote für Interessierte auf.

Etliche Anfragen betreffend Selbsthilfegruppen sind eingegangen und wir planen Neustarts von Gruppen. Das sind schöne Aussichten für viele Betroffene und Angehörige mit schwerwiegenden Lebensthemen. Denn ein Austausch mit Gleichbetroffenen gibt Mut, unterstützt und verhilft zu neuen Lösungswegen. So hören wir etwa aus der Gruppe «Zältli»: «Der Abend zum Thema Umgang mit den Feiertagen hat mir sehr geholfen, richtig zu planen und mich drauf einzustellen. Ich hatte noch nie solch schöne Feiertage». Gerne vermitteln wir zu vielen Themen, seien es seelische, soziale oder körperlichen Beeinträchtigungen. Existiert keine Gruppe zu ihrem Thema? Wir initiieren neue Gruppen!

Interessierte melden sich bei: Selbsthilfe Thurgau, Marktstrasse 26, 8570 Weinfelden

Tel. 071 620 10 00 oder info@selbsthilfe-tg.ch

www.selbsthilfe-tg.ch

 

Sternenkinder Thurgau

Babies freudig erwartet und traurig losgelassen

Wenn die freudige Erwartung eines Babys jäh unterbrochen wird, ist das wie ein Schock. Zum Beispiel keine Kindsregungen mehr spüren und den Bericht hören müssen, dass das Kind im Mutterleibe oder kurz nach der Geburt nicht mehr lebt, ist ungeheuerlich. Darauf folgen grosse seelische Wellen. Zu akzeptieren, dass, so wie Geburt als auch Tod – zu welchem Zeitpunkt auch immer zum Leben gehören, fordert sehr heraus. Sich diesem und dem ganzen Umstand dieses Verlustes anzunähern braucht Überwindung. Als hilfreich kann es sich erweisen, wenn das betroffene Paar mit anderen austauschen kann und langsam den in den Prozess der Verarbeitung und der Integration dieses Ereignissens in seine eigene Biografie und der der eigenen Familie gehen kann. Ebenso wichtig ist die Auseinandersetzung der Betroffenen, wie das eigene Umfeld mit dem Thema Kindsverlust kurz vor oder nach der Geburt umgeht und wie auf Reaktionen von aussen reagiert werden kann. Eine betroffene Frau ist Initiantin für eine Selbsthilfegruppe im Thurgau, die hoffentlich bald gegründet werden kann. Interessierte Frauen und Männer erhalten weitere Auskünfte bei Selbsthilfe Thurgau, Marktstrasse 26, 8570 Weinfelden

Tel. 071 620 10 00 oder info@selbsthilfe-tg.ch

www.selbsthilfe-tg.ch

Mobbing
"Ich habe keinen Konflikt, ich werde lange schon absolut bedrängt"

Die Selbsthilfe Thurgau bietet virtuelle Treffen für diese Thematik jeden Monat an. Menschen, die Mobbing am Arbeitsplatz oder auch im sozialen Umfeld erleben, bereitet es Mühe, sich zu melden. Ausserdem dauert es oft lange, bis Betroffene merken, dass sie Mobbing erleben. Erst kommen die eigene Verunsicherung und das dauernde Sich-Hinterfragen, dann die Suche nach Schuld bei sich selbst und der Versuch, vermeintliche Unzulänglichkeiten auszumerzen. Leider steigt dann nach und nach der Stresspegel, gesundheitliche Probleme und psychische Anfälligkeiten treten auf. Oft werden Betroffene erst durch Gespräche mit Freunden oder Beratenden plötzlich gewahr, dass nicht sie selbst das Problem sind und keine Fehlverhalten oder Nicht-Können vorliegen. Vielfach sind der Ausstieg und die Ursachenbeseitigung nicht, oder nicht sofort möglich. Arbeitsplatz oder Wohnung kündigen, heisst auch, Verlust finanziell und sozial aushalten müssen. Die noch junge Gruppe hat bereits mit engagiertem Austausch begonnen und freut sich auf weitere Mitglieder. Dabeisein ist einfach, denn die Treffen finden virtuell statt. Interessierte aus dem Thurgau, so wie aus weiteren Teilen der Schweiz sind willkommen. Erfahrungen austauschen, mögliche Lösungswege in den Fokus nehmen, einander stärken und ermutigen, so wie rechtliche Möglichkeiten suchen, sind den Teilnehmenden wichtig. 

Interessierte melden sich bei: Selbsthilfe Thurgau, Marktstrasse 26, 8570 Weinfelden

Tel. 071 620 10 00 oder info@selbsthilfe-tg.ch

www.selbsthilfe-tg.ch

Eltern von drogengefährdeten oder drogenabhängigen Kindern
Wenn Seele und Körper aus dem Takt sind

«Die Umstände von Drogenabhängigkeit haben sich geändert – die Thematik leider nicht.» Das hört die Stellenleiterin der Selbsthilfe Thurgau Regina Pauli bei einem Gespräch mit einer Mutter eines drogenabhängigen jungen Sohnes. Die ganze Thematik sei etwas von der Bildfläche verschwunden. Dies jedoch nur, weil die Drogenszene nicht mehr in der Öffentlichkeit sichtbar ist. Die Mutter erwähnt, dass es jedoch durch die medialen Möglichkeiten, die drogenabhängige oder gefährdete Kinder haben noch schwieriger geworden ist, einen gangbaren Weg für sich und das Kind zu finden. Vieles spielt sich nun noch mehr im Verborgenen ab. Vor der Stigmatisierung fürchten sich auch heute noch die meisten Mütter und Väter. Zu oft hören sie noch, was sie falsch gemacht haben, erfahren Schuldzuweisungen und Vorwürfe. «Leider habe auch ich mich zurückgezogen und spreche das Thema nicht mehr oft an. Das hat bei mir aber auch zu psychischen Veränderungen geführt. Nun muss ich auch für mich sorgen. Er bleibt mein Sohn, dennoch kann und will ich mein Leben nicht mehr nur von seinen Umständen leiten lassen». Die Mutter ist nun Initiantin mit der Selbsthilfe Thurgau zusammen. Eine Gruppe für Eltern soll möglichst schnell Fahrt aufnehmen. Die Betroffene möchte sich mit anderen Eltern austauschen, Freude und Leid teilen, so wie gegenseitig ermutigen, sich nicht alleine fühlen und Anregungen teilen, die mögliche Schritte im Umgang mit der Drogenthematik aufzeigen. Die Treffen finden statt, sobald ein einige Eltern oder auch anderweitige Angehörige sich melden.

Interessierte melden sich bei: Selbsthilfe Thurgau, Marktstrasse 26, 8570 Weinfelden

Tel. 071 620 10 00 oder info@selbsthilfe-tg.ch

www.selbsthilfe-tg.ch

Redaktion K24