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Kanton
18.02.2022
18.02.2022 17:39 Uhr

Jagdhornbläserfest um ein Jahr verschoben

Nun heisst es auf das eidgenössische und Internationale Jagdhornbläserfest 2023 zu proben. Bild: Pixabay
Am Samstag, den 21. Mai 2022 hätte der Kanton Thurgau in jagdlichem Hörnerklang erklingen sollen. Das für dann geplante 31. eidgenössische und internationale Jagdhornbläserfest in Weinfelden muss nun aber als Konsequenz der Corona-Pandemie um ein weiteres Jahr verschoben werden. Das Fest soll neu im Frühjahr 2023 stattfinden.

Die Organisatoren rund Vereinspräsident Robert Hess stellen einen Ersatztermin für das 31. eidgenössische und internationale Jagdhornbläserfest in Aussicht. Dieser wird in nächster Zeit bekannt gegeben. Als Austragungsort bleibt Weinfelden bestehen. Die Begründung für ein Aufschiebedatum ist leicht zu verstehen.

Aufgrund der Corona-Massnahmen beziehungsweise der damit verbundenen Einschränkungen war es vielen in- und ausländischen Jagdhornbläsergruppen in den vergangenen Monaten nicht möglich, ausreichend zu Proben und sich angemessen auf das eidgenössische und internationale Jagdhornbläserfest vorzubereiten.

Einstimmig beschlossen

Als Folge davon haben sich nur rund die Hälfte der ansonsten üblichen Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. "Unter diesen Voraussetzungen macht es wenig Sinn, das Fest wie vorgesehen im Mai dieses Jahr durchzuführen, auch wenn die voraussichtlichen Corona-Rahmenbedingungen dann eine Austragung grundsätzlich möglich erscheinen lassen", sagt Vereinspräsident Robert Hess.

Der Verein Jagdhornbläser Schweiz hat deshalb gemeinsam mit dem kantonalen Organisationskomitee (OK) einstimmig entschieden, das 31. eidgenössische und internationale Jagdhornbläserfest um ein weiteres Jahr zu verschieben.

Ersatzdatum im 2023 wird noch bekannt gegeben

Angestrebt wird die Durchführung im Frühjahr 2023. Das Fest soll unverändert in Weinfelden ausgetragen werden. Beim Jagdhornbläserfest treffen sich Bläsergruppen aller Leistungsniveaus aus der ganzen Schweiz und des nahen Auslandes. Im Zentrum stehen dabei die Freude an der jagdlichen Blasmusik sowie die Pflege der Kameradschaft. Dieses Eidgenössische der besonderen Art wird unter der Schirmherrschaft der Jagdhornbläser Schweiz von einem kantonalen OK bestehend aus engagierten Thurgauer Jägern und Jagdhornbläsern durchgeführt.

Im Thurgau wurde 1959 das erste eidgenössische Jagdhornbläserfest durchgeführt, welches seither alle paar Jahre an verschiedenen Orten in der ganzen Schweiz wiederholt wird. Das letzte Eidgenössische Jagdhornbläserfest fand 2017 in der Stadt Zürich statt und wird nun 2023 wieder in den Kanton Thurgau zurückkehren.

Wissenswertes zum Jagdhornbalsen: Hörbare Jagdkultur

Das Jagdhornblasen als Signal bei der Jagd ist sicherlich fast so alt wie das Jagen selbst. Es ist ein zentraler Bestandteil der Jagdkultur geworden. Die Benennung Horn weist auf den Ursprung dieses Instrumentes hin. Es waren zunächst Tierhörner. Heute gibt es unterschiedliche Formen von Jagdhörnern. Das Jagdhorn wurde in der Vergangenheit hauptsächlich auf Gesellschaftsjagden genutzt, um sich untereinander zu verständigen. Heutzutage ist das Horn für die Verständigung oft moderner Technik gewichen. Dennoch oder gerade deswegen ist das Jagdhornblasen ein wesentlicher Bestandteil des jagdlichen Brauchtums.

So wird das Jagdhorn heute nicht nur im jagdlichen Umfeld geblasen, sondern auch auf regionalen Märkten, Weihnachtsmärkten, auf Landwirtschaftsmessen und vielen weiteren Veranstaltungen. Auch dank musikbegeisterter Nichtjäger ist die Zahl der Jagdhornbläser in den letzten Jahren wieder gewachsen. Urtyp des heutigen Jagdhorns war ein, an der Spitze durchbohrtes, Stier- oder Büffelhorn, das sogenannte Hifthorn.

Dumpfe Töne übermitteln Nachrichten

Mit seinen dumpfen Tönen diente es der Nachrichtenübermittlung auf der Jagd. Die Luxusausführung dieses Horns war der Olifant, ein aus den Stosszähnen von Elefanten gefertigtes Horn – oft kunstvoll geschnitzt. Im frühen Mittelalter galten die Hörner sogar als heilig, niemand außer dem berechtigen Träger durfte sie berühren, geschweige denn blasen.

Im 18. Jahrhundert wurden die Tierhörner zunehmend durch die sich entwickelnden Metallhörner abgelöst. Dank des neuen Werkstoffes konnte die Länge des Instruments und dadurch auch der Tonumfang deutlich erweitert werden.

Fürst-Pless-Horn ist bei Thurgauern beliebt

Der Einsatz in der jagdlichen Praxis beschränkte jedoch die Grösse der Hörner. Seit etwa 1870 ist das Fürst-Pless-Horn im Jagdbetrieb gebräuchlich. Dieses Horn mit seinen fünf Tönen ist auch heute noch das gebräuchlichste Jagdhorn. Des Weiteren gibt es das grössere Parforcehorn mit oder ohne Ventile.

Bei den Thurgauer Jagdhornbläsern sind vor allem das Fürst-Pless-Horn und das Parforce-Horn sehr beliebt. Ziel von Jagdhornbläser Schweiz ist es, die Stellung der Jagd mit Hilfe der Bläserei in der Öffentlichkeit zu unterstützen und zu fördern. Die Jagdhornbläserinnen und -bläser wollen das Bindeglied zwischen der Jagd und der nicht-jagenden Bevölkerung sein. Sie pflegen daher das jagdliche Brauchtum und die jagdliche Musik.

Redaktion K24/mo