Wärmequellen sollen für die Städte Kreuzlingen und Konstanz künftig eine wichtige Rolle spielen, um ihre Wärmeversorgung noch besser mit den Erfordernissen der jeweiligen Klimaschutzstrategien in Einklang zu bringen und sich bei der Wärmeerzeugung unabhängiger von fossilem Erdgas zu machen.
Die kommunalen Energieversorger Energie Kreuzlingen und die Stadtwerke Konstanz sowie der Verband KVA Thurgau und EKT AG haben am Montag, 13. Juni 2022, gemeinsam eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sie prüfen gemeinsam die Machbarkeit einer Fernwärmeleitung aus Weinfelden sowie die thermische Seewassernutzung, welche Kreuzlingen und Konstanz künftig gebietsweise mit Wärme versorgen könnte. Eine Fernwärmeleitung soll von Weinfelden aus CO2-neutrale Abwärme von der KVA Thurgau liefern, welche die Abfälle eines Grossteils des Thurgaus sowie des deutschen Landkreises Konstanz thermisch verwertet.
Absichtserklärung ist unterzeichnet
Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärungen wird der Weg bereitet, um die Machbarkeit des Projekts in technischer, wirtschaftlicher, rechtlicher sowie organisatorischer Hinsicht vertieft zu prüfen. Die entsprechenden Studien sollen innert Jahresfrist abgeschlossen sein. Sollte sich herausstellen, dass die Fernwärmeleitung und die Seewassernutzung umsetzbar sind, soll in einem nächsten Schritt die weitere Projektentwicklung und Realisierung folgen.
Das Projekt ist Bestandteil eines grenzüberschreitenden Wärmeversorgungskonzeptes, das die Städte Kreuzlingen und Konstanz gemeinsam anstreben. Das Konzept basiert auf verschiedenen Teilprojekten. Neben der Prüfung der Nutzung der Abwärme aus der KVA Thurgau und der gemeinsamen Nutzungsmöglichkeiten von Seewasserwärme aus dem Konstanzer Trichter, wird in einem weiteren Teilprojekt geprüft, in welchen Gebieten der beiden Städte Wärmeverteilnetze aufgebaut werden können, um die Wärme und möglicherweise auch Kälte zu den Haushalten und Firmenkunden zu liefern. Dadurch wird die Grundlage für den Bau von Wärmenetzen in beiden Städten gelegt.