Aktuell leben in Kreuzlingen rund 190 Flüchtlinge aus der Ukraine, grösstenteils sind sie bei Gastfamilien untergebracht. Die Zahl der in Kreuzlingen wohnhaften Flüchtlinge verändert sich ständig. Bis jetzt erfolgte keine Zuteilung seitens des Kantons. Der Bund und der Kanton Thurgau konkretisierten und delegierten ihre Unterstützung und Organisation in Bezug auf die Beherbergung und Betreuung der Flüchtlinge an die Gemeinden.
Um die notwendigen Massnahmen und Abläufe für die Unterbringung, Betreuung und Beschulung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine anzugehen, setzte der Stadtrat bereits Anfang März eine Taskforce ein. Gemeinsam mit der Schule Kreuzlingen, der Arbeitsgruppe für Asylsuchende Thurgau "AGATHU", der katholischen und evangelischen Kirchen, Talent Campus Kreuzlingen sowie zahlreichen weiteren Organisationen und Privatpersonen, konnte den Menschen aus der Ukraine umgehend geholfen werden.
Befristete Koordinationsstelle
Des Weiteren setzte der Stadtrat per 1. April 2022 eine befristete Koordinationsstelle im Departement Soziale Dienste für Ukrainische Flüchtlinge ein. Iris Lagrange ist für die Anmeldung, bzw. Dossier-Eröffnung und -Führung zuständig. Zu ihren Arbeiten zählt auch die Vermittlung von Unterkünften, die meist von Privatpersonen zur Verfügung gestellt werden.
Um einerseits die Gastfamilien zu entlasten und anderseits auch künftig ausreichend Wohnraum für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, mietete die Stadt Kreuzlingen das ehemalige Hotel Bahnhof Post an der Bahnhofstrasse in Kreuzlingen. Seit dem 1. Juni sind Handwerker dabei, das Haus betriebsbereit zu machen. Dank dem grossen Engagement der Fachleute erfüllt das Gebäude die sicherheitstechnischen Anforderungen, sodass eine Betriebsbewilligung ausgestellt werden konnte. Das ehemalige Hotel dient ausschliesslich als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine und wird nicht als Hotel geführt. Die Belegung der Zimmer erfolgt Etagenweise, ab Anfang Juli ist das Gebäude bezugsbereit.
Einerseits ist die Stadt in der Pflicht, entsprechenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen, anderseits schafft sie mit der Miete des ehemaligen Hotels eine Entlastung für die Gastfamilien, die seit Monaten zusammen mit den Flüchtlingen oft in engen Raumverhältnissen leben. Darüber hinaus soll auch der Wohnungsmarkt entlastet werden, zumal in Kreuzlingen kaum mehr günstiger Wohnraum vorhanden ist. Diese Situation belastet auch andere Bevölkerungsgruppen, weshalb mit der Miete einer grösseren Liegenschaft der Wohnungsmarkt im niedrigen Preissegment entlastet werden soll.