Macht, Einfluss und Selbstdarstellung. Die Gründe der Reichen und Schönen, sich im 16. und 17. Jahrhundert eine Wappenscheibe anfertigen zu lassen, waren alles andere als profan. Der Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg beispielsweise stellte seine hohe Stellung in der Gesellschaft gerne anhand von kostbaren Glasfenstern dar. Zudem dienten sie ihm zur Zierde seiner Wohnsitze, darunter Schloss Arbon, in welchem eine prächtige Wappenscheibe prangte. Für Eheleute gehörte es sich, gemeinsam für eine Scheibe zu posieren, wie der Landschreiber zu Frauenfeld Hans Locher dies mit seiner Gattin tat. Selbst Stände der Alten Eidgenossenschaft und Städte traten als Stifter von Wappenscheiben auf und hielten auf den Kunstwerken Symbole ihrer Selbstwahrnehmung fest.
An der Führung streift Claudia Sutter Glasscheiben von Kunsthandwerkern, die Meisterstücke für betuchte Thurgauerinnen und Thurgauer schufen. Die Tour ist eine Freude für das Auge und erweitert gleichzeitig das Wissen über das Selbstverständnis der Thurgauer High Society in der Frühen Neuzeit.
Die Veranstaltung startet um 15 Uhr im Schloss Frauenfeld, Eintritt frei, Anmeldung online über: www.historisches-museum.tg.ch