Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Sport
09.11.2022
14.11.2022 08:24 Uhr

Zweiter Saisonsieg: Aufsteiger Kreuzlingen setzt Höhenflug fort

Kreuzlingens Mobiliar-Topscorer Drenit Tahirukaj versucht sich gegen die robuste Basler Abwehr durchzusetzen. Bild: Erich Mosberger
In einer bis zur letzten Sekunde intensiven NLA-Partie gewinnt der HSC Kreuzlingen in Basel verdient 25:24 und überlässt dem Team vom Rheinknie die rote Laterne.

Das erste Duell mit den Baslern hatte der Liganeuling vom Bodensee, der HSC Kreuzlingen höchst unglücklich durch ein umstrittenes Penaltytor nach Spielschluss mit 28:29 verloren. Nun glückt den Thurgauern beim Tabellennachbarn die Revanche. Der 25:24 (12:11)-Sieg des HSCK geht absolut in Ordnung, lag er doch ab dem 7:6 in der 18. Minute während der verbleibenden Spielzeit immer vorne – dreimmal sogar mit vier Toren (24./45./48. Minute). Dass es am Ende nochmals knapp wurde, muss das Team von Cheftrainer Heiko Grimm primär auf die eigene Kappe nehmen. Zuerst traf man das verwaiste RTV-Tor nicht und dann wurde acht Sekunden vor dem Schlusspfiff auch noch ein Penalty verworfen. Nichtsdestotrotz durften die Kreuzlinger ihren ersten Auswärtserfolg auf höchster Ebene bejubeln.

Der Liganeuling ist damit bereits seit drei Spieltagen ungeschlagen (5:1 Punkte) und hat den Anschluss ans hintere Mittelfeld hergestellt. Er liegt nurmehr einen Punkt hinter dem TSV St. Otmar St. Gallen zurück. Es folgen nun allerdings zwei happige Aufgaben, wobei der HSCK zumindest Heimvorteil geniesst. Am kommenden Donnerstag, 20 Uhr, empfängt die Grimm-Truppe den HSC Suhr Aarau in der Egelseehalle und drei Tage später den Tabellenführer und Europacup-Teilnehmer aus Schaffhausen (Sonntag, 16 Uhr).

Berisha in Topform

Beide Teams begannen nervös, was der Bedeutung dieser Partie geschuldet war. Die Kreuzlinger mussten sich bis zur 5. Minute gedulden, ehe ihnen der erste Treffer gelang. In der Abwehr stand der Aufsteiger aber wie bereits in den letzten Partien ausgezeichnet. Zudem trafen die Basler Schützen auf einen gegnerischen Keeper in Topform. Haris Berisha stand mit seiner bereits 10. Parade denn auch am Ursprung der erstmaligen Viertore-Führung der Thurgauer. Bis zur 22. Minute realisierte der kosovarische Internationale eine herausragende Abwehrquote von 60 Prozent. Nach dem 7:11 durch den zu Beginn noch fehleranfälligen Spielmacher Valon Dedaj nahmen sich die Kreuzlinger eine «Auszeit».

Mit drei Treffern in Folge schlossen die Basler, bei denen ihre beiden slowenischen Goalgetter Aleksander Spende (2/6, der drittbeste Scorer der QHL/NLA) und Janus Lapajne (1/2) sowie der Kubaner Jorge Paban Lopez (1/4) ungewöhnlich blass blieben, was allerdings auch mit der aufmerksamen HSCK-Abwehr zu tun hatte, vor allem mit erfolgreichen Abschlüssen über die Flügel wieder auf. Zumindest brachten die Kreuzlinger eine 12:11-Führung in die Halbzeitpause. Linksaussen David Fricker (3 Tore/3 Würfe), Bruno Kozina (3/4) und Mobiliar-Topscorer Drenit Tahirukaj (4/5) waren in den ersten 30 Minuten die wirkungsvollsten Kreuzlinger Angreifer.

Basel stellt um

In der zweiten Halbzeit verteidigten die Kreuzlinger ihre Führung erfolgreich, ohne sich jedoch ein beruhigendes Polster erarbeiten zu können. Der zweimalige Viertore-Vorsprung (17:21/46. Minute und 18:22/48.) schmolz immer wieder rasch dahin. Basel verteidigte nach der Pause deutlich aggressiver und offensiver. Zudem ersetzte Trainer Vicente Cotrina Cabal nun regelmässig seinen Torhüter durch einen siebten Feldspieler. Mit der nummerischen Unterzahl bekundete die HSCK-Abwehr viel Mühe.

Mehrfach kamen die Gastgeber bis auf einen Treffer heran. In der Schlussphase gleich vier Mal. Dass der HSCK bis zuletzt um den hochverdienten Sieg zittern musste, war primär der eigenen Chancenauswertung geschuldet. So setzte der ansonsten sichere Penaltyschütze Drenit Tahirukaj acht Sekunden vor der Sirene seinen Wurf an die Torumrandung. Aber Basel vergab seine allerletzte Chance durch einen technischen Fehler.

RTV 1897 Basel – HSC Kreuzlingen 24:25 (11:12)
Rankhof. – 121 Zuschauer. – SR Brunner/Salah.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Basel, 1-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen.
Basel: Kühner (1.-30./3 Paraden), Hoppe (31.-60./4 Paraden); Halmagyi, Berger (2), Lapajne (2), Cagalj (3), Esono Mangue (3), Voskamp, Mauron (4), Basler, Brandt (1), Spende (6), Freiberg, Paban Lopez (3/1).
Kreuzlingen: Berisha (1.-51./12 Paraden), Marinovic (51.-60./2 Paraden, davon 1 Penalty); Lutz, Dedaj (5), Bär, Heim, Fricker (5), Kun (1), Ramosaj, Schneider, Kavcic (1), Kozina (6), Drilon Tahirukaj, Drenit Tahirukaj (7/2).
Bemerkungen: Kreuzlingen u.a. ohne Mirdita (verletzt). – Penaltystatistik: Basel 1/2, Kreuzlingen 2/3. – Best Player: Ismael B. Esono Mangue (B) und Valon Dedaj (K).
Nächste Spiele: HSC Kreuzlingen – HSC Suhr Aarau (Do, 10. November, 20 Uhr, Egelsee). HSC Kreuzlingen – Kadetten Schaffhausen (So, 13. November, 16 Uhr, Egelsee).

 

 

Markus Rutishauser