Im ersten Duell am zweiten Spieltag im September wurde der Liganeuling vom Bodensee beim 18:32 in Aarau noch richtiggehend vorgeführt. Gestern bekamen die 470 Zuschauer in der Egelseehalle ein weitaus packenderes Spiel zu sehen. Der HSC Kreuzlingen zeigte vor allem in der Abwehr einmal mehr eine Topleistung. Entsprechend nervös und emotional war die Stimmung auf der Aargauer Bank und bei Cheftrainer Aleksandar Stevic. Nach ausgeglichenen ersten 30 Minuten (11:12), in denen der portugisische Zweimeter-Mann und 75-fache Nationalspieler João Da Silva Ferraz für Suhr Aarau sowie der wirblige Drilon Tahirukaj für Kreuzlingen mit je vier Toren die erfolgreichsten Schützen waren, stellte die HSCK-Verteidigung die Gäste nach der Pause vor Probleme. So konnte sich der Tabellenvierte nie absetzen.
Im Gegenteil: Die Aargauer durften sich bei ihrem Keeper Dragan Marjanac bedanken, dass sie zehn Minuten vor Schluss mit 19:20 knapp vorne lagen. Zuerst parierte der serbische Internationale einen Penalty und später auch noch einen Gegenstoss. Diese beiden verpassten Grosschancen taten den Kreuzlingern am Ende richtig weh. Sie waren der Knackpunkt in dieser Partie. Auch die taktische Variant von HSCK-Cheftrainer Heiko Grimm, seinen erneut guten Torhüter Haris Berisha (10 Paraden) im Angriff durch einen 7. Feldspieler zu ersetzen, wendete das Blatt nicht mehr. Die routinierten Aargauer hielten den Aufsteiger auf Distanz. So brachte Suhr Aarau den dritten Sieg in Serie ins Trockene, während Kreuzlingen für eine wiederum couragierte Leistung schlecht belohnt wurde.
Am Sonntag kommt der Meister
Den Kreuzlingern bleibt wenig Zeit zum Wundenlecken. Am Sonntag steht bereits das dritte Punktspiel innerhalb von nur acht Tagen auf dem Programm. Und dieses wird eine ganz besondere Herausforderung. Um 16:00 Uhr empfängt der HSCK den Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen. Die Munotstädter reiten unter ihrem isländischen Cheftrainer Adalsteinn Eyjolfsson derzeit auf einer Erfolgswelle.
Sie haben die letzten acht Partien allesamt gewonnen! Zuletzt am Donnerstag in der Meisterschaft mit 36:22 gegen das Schlusslicht aus Basel. Im hochkarätigen Kader, das auch auf europäischer Ebene stark aufspielt, stechen der Weltklassespieler Joan Cañellas (Welt- und Europameister mit Spanien, Champions-League-Sieger 2017), der junge deutsche Regisseur und Topscorer Torben Matzken, der ungarische Nationalspieler Donát Bartók sowie die Schweizer Nationalspieler Lukas Maros (56 LS) und Marvin Lier (88 LS) hervor. Von der Qualität des Kaders sind die Kadetten klar das beste Team der Schweiz.
Frauen testen gegen Bundesligisten
Im Anschluss an die NLA-Männer bestreiten die NLA-Frauen am Sonntag, 18 Uhr, das Testrückspiel gegen das deutsche Topteam der Sport-Union Neckarsulm (1. Bundesliga). Auswärts unterlagen die Kreuzlingerinnen mit 24:34 (12:17). Zuletzt zeigten sie allerdings beim 40:17-Kantersieg gegen den österreichischen Erstligisten Feldkirch eine Topleistung.
HSC Kreuzlingen – HSC Suhr Aarau 23:25 (11:12)
SZ Egelsee. – 470 Zuschauer. – Sr. Brunner/Salah.
Strafen: je 2-mal 2 Minuten.
Kreuzlingen: Berisha (1.-60./10 Paraden), Marinovic (für 1 Penalty/0 Paraden); Lutz (1), Dedaj (5/2), F. Zeller, Bär, Heim (2), Fricker, Kun (2), Ramosaj (5), Schneider (2), Kavcic), Mirdita, Kozina (1), Drilon Tahirukaj (4/1), Drenit Tahirukaj (1).
Suhr Aarau: Marjanac (1.-60./14 Paraden, davon 1 Penalty), Pantelic (für 1 Penalty/0 Paraden); Willecke, Sarlos, Faluvégi (4), Kreuzer (2), Hofer (3), Da Silva Ferraz (5/3), Aufdenblatten (1), Gomboso, Parkhomenko (4), Pejkovic, Bieri, Muggli (1), Maric (3), Slaninka (2).
Bemerkungen: Kreuzlingen u.a. ohne M. Zeller (verletzt), Mirdita und F. Zeller nicht eingesetzt). – Penaltystatistik: Kreuzlingen 3/4, Suhr Aarau 3/3. – Best-Player-Wahl: Drilon Tahirukaj (K) und Daniel Parkhomenko.