Am Ende setzte sich der amtierende Vizemeister und Tabellendritte zumindest auf dem Papier doch noch klar durch. Den Grundstein zu seinem 11. Sieg im 15. QHL-Saisonspiel legte Pfadi in der ersten Halbzeit. Nach einer komplett missratenen Startphase kam Kreuzlingen erst nach einer Viertelstunde in die Gänge. Doch auf den Zwischenspurt vom 2:7 zum 5:8 folgte gleich wieder ein Durchhänger. Pfadi fand immer wieder über den Kreis zum Torerfolg und ging mit bis zu sieben Treffern in Führung. Bei Halbzeit lag der Favorit immer noch mit 16:10 vorne.
Aufholjagd selbst gestoppt
In der Kabine fand HSCK-Trainer Heiko Grimm offenbar die richtigen Worte. In den zweiten 30 Minuten sah man einen verbesserten und auch kämpferischeren Gastgeber. So kam Derbystimmung auf, die in grosse Emotionen und einer Strafenflut mündete. Dazu trugen die Unparteiischen in der 36. Minute allerdings auch bei. So kam der Winterthurer Kreisläufer Eudardo Moto für eine Tätlichkeit (Ellbogenschlag) mit einer Zweiminutenstrafe davon, während der Kreuzlinger Miha Kavcic für sein Revanchefoul die Rote Karte sah. In der Folge beruhigten sich die Gemüter wieder etwas und der Liganeuling kam wieder auf 17:20 heran, obwohl er seine Verteidigung umstellen musste. Neben Kavcic fehlte nach der Pause auch Abwehrchef Bujar Ramosaj, der bereits angeschlagen in die Partie ging. Grossen Anteil daran besass Torhüter Nikola Marinovic, der in dieser Phase herausragend hielt. Als die Partie durchaus nochmals hätte kippen können, stand sich der HSCK aber wieder selbst im Weg. Die auf diesem Niveau wesentlich routinierteren Gäste bedankten sich mit zwei Gegenstosstoren zu 17:22. Von dieser Reserve zehrten die keinesfalls restlos überzeugenden Zürcher in der Schlussviertelstunde. Offensiv konnte beim HSCK nurmehr Linkshänder David Fricker glänzen, der alle seine sechs Penalties verwertete. Die Winterthurer liessen sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen, zumal der serbische Nationalspieler Aleksander Radovanovic heisslief und noch drei Treffer zum 23:29-Endstand beisteuerte.
Wichtiges Gastspiel in St. Gallen
Für die Kreuzlinger, bei denen der neu verpflichtete junge deutsche Linksaussen Fynn Gonschor seinen Einstand gab, geht es am Sonntag mit dem nächsten Derby weiter. Dabei treffen sie in einem im Strichkampf extrem wichtigen Auswärtsmatch auf den nur einen Punkt vor ihnen platzierten TSV St. Otmar St. Gallen. Anpfiff in der Sporthalle Kreuzbleiche ist um 17:00 Uhr.
HSC Kreuzlingen – Pfadi Winterthur 23:29 (10:16)
Egelsee. – 480 Zuschauer. – Sr. Hardegger/Hardegger.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 5-mal 2 Minuten gegen Winterthur.
Kreuzlingen: Berisha (1.-24./2 Paraden), Marinovic (24.-60./9 Paraden, davon 1 Penalty); Gonschor, Lutz, Dedaj (2/2), F. Zeller (1), Bär (2), Heim (1), Fricker (6/6), Kun (2), Ramosaj (1), Kavcic (1), Kozina (1), Drilon Tahirukaj, Drenit Tahirukaj (6).
Winterthur: Wipf (1.-22./0 Paraden), Ahmetasevic (22.-60./4 Paraden); Schönfeldt, Tynowski (4), Dragasevic, Heer (3), Radovanovic (6), Jud (4/1), Bräm (3), Freivogel, Morros de Argila, Lagerquist (1), Ruh, Leopold (3), Lioi (2/2), Mota Mendonca (3).
Bemerkungen: Penaltystatistik: Kreuzlingen 8/8, Winterthur 3/5. – Kreuzlingen u.a. ohne Mirdita, Schneider, Wipf und M. Zeller (alle verletzt); erstmals mit Gonschor.