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Sport
29.11.2022
03.12.2022 07:22 Uhr

Sepp Blatter: «Die Schweiz schlecht belohnt»

Casemiro erzielt den entscheidenden Treffer gegen Yann Sommer. Bild: zVg / Linth24
Sepp Blatter: Die Schweizer für eine disziplinierte Leistung gegen Brasilien schlecht belohnt. Aber am Freitag gegen Serbien ist alles möglich.

Betritt Brasilien das WM-Parkett, ist Spektakel schon fast garantiert. Und in mir kommen wunderbare Erinnerungen auf. Als Fifa-Präsident durfte ich der Seleção 2002 in Tokio den WM-Pokal überreichen. Und als die WM-Endrunde 2014 in Brasilien stattfand, war dies ein sporthistorisches Ereignis. Ich freute mich sehr, dass die Weltmeisterschaft nach 64 Jahren endlich in dieses Land zurückkehrte. Es gibt magische Ort des Sports: Wimbledon für Tennis, Ascot fürs Reiten, Monte Carlo für die Formel 1 – und das Maracanã in Rio de Janeiro für den Fussball.

Doch am Montagabend in Katar ist dies kein Thema – auch weil die Schweizer Nationalmannschaft vieles richtig macht. Die Equipe von Trainer Murat Yakin hält die Brasilianer in der ersten Halbzeit geschickt vom eigenen Strafraum fern, lässt kaum Chancen zu und hat das Geschehen bemerkenswert gut im Griff. Zwei brasilianische Halb-Chancen durch Vinicius jr. und Raphinha sind die zwei einzigen Gefahrenmomente. Der Schweizer Goalie Yann Sommer ist jederzeit Herr der Lage.

In der Offensive sind die Schweizer über weite Strecken harmlos. Dies ändert sich nach der Pause vorübergehend. Ein Vorstoss von Widmer über die linke Seite führt zu einem kleinen Tumult in der Brasilien-Defensive. Fernandes kommt aus guter Position zum Schuss. Doch insgesamt machen die Schweizer nach vorne zu wenig. Ich denke, der brasilianische Goalie kann nach diesem Spiel keinen ganzen Arbeitstag verbuchen. Wirklich gefordert ist er nie.

Und in der 83. Minute geschieht das, was sich in den Minuten zuvor abgezeichnet hat. Der wachsende Druck der Brasilianer führt zur Entscheidung. Casemiro, der Mittelfeldvirtuose von Manchester United, erhält im Strafraum zu viel Platz. Sein wuchtiger Schuss schlägt hinter Yann Sommer im Netz ein.

So oder so. Das Schicksal der Schweizer entscheidet sich in Katar am Freitag ­– im emotional aufgeladenen Spiel gegen Serbien. Und nach dem 3:3 der serbischen Equipe gegen Kamerun ist allen klar. Unschlagbar ist der letzte Schweizer Gegner wahrlich nicht.

Sepp Blatter