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Sport
04.12.2022
11.12.2022 06:08 Uhr

Wichtiger Heimsieg in letzter Sekunde gesichert

Kreisläuferin Marlena Kampelmühler erzielte vier ihrer insgesamt sieben Treffer in den ersten neun Spielminuten. Bild: Felix Walker
Die Kreuzlinger NLA-Handballerinnen sind mit einem 30:29-Heimerfolg über Thun in die Rückrunde gestartet und grüssen neu von Platz vier. Der Siegestreffer fiel kurz vor Schluss.

Die Thurgauerinnen des HSC Kreuzlingen haben auch das dritte Saisonduell gegen den DHB RW Thun gewonnen. Nach dem 29:25 in der Hinrunde und dem 26:22 im Cup-Achtelfinal mussten sie allerdings am Samstag vor eigenem Publikum bis zur letzten Sekunde um den doppelten Punktgewinn zittern. Die Bernerinnen lagen zwar nie vorne, wehrten sich aber mit toller Moral lange gegen eine weitere Niederlage.

Bis wenige Sekunden vor Schluss durfte das Tabellenschlusslicht sogar auf einen Punktgewinn am Bodensee hoffen. Aber der HSCK machte ihm mit einem durch Petra Skoricova verwandelten Penalty fünf Sekunden vor der Sirene doch noch einen Strich durch die Rechnung. Die slowakische Rückraumspielerin (8 Tore aus 13 Versuchen) war zusammen mit Kreisläuferin Marlena Kampelmühler (7 aus 8) und Linksaussen Pahske Marku (6 aus 8) die stärkste Offensivkraft.

Hauptsache zwei Punkte – so dürfte das Fazit der Kreuzlinger Verantwortlichen lauten. Drei Partien innerhalb von einer Woche gingen doch ziemlich an die Substanz, zumal im Rückraum die Mobiliar-Topscorerin Annika Blanke (verletzt) und Antonia Rakaric (rekonvaleszent) immer noch fehlten.

Start nach Mass

Die ersten Minuten in diesem «Vierpunkte-Match» gehörten den Kreuzlingerinnen. Über die grossgewachsene Marlena Kampelmühler fanden sie immer wieder die Lücke in der Thuner Abwehr. Vier der ersten sieben Treffer erzielte die Kreisläuferin. Das 7:3 nach neun Minuten bewegte den Gästetrainer Jakub Szymanski zu einem frühen Team-Timeout.

Er liess sein Team offensiver verteidigen, was den HSCK doch vor einige Probleme stellte und zum Bruch in ihrem Angriffsspiel führte. Angetrieben von der abschlussstarken Milena Kaeslin schloss Thun zwischenzeitlich wieder bis auf 10:9 (18. Minute) auf, ehe sich die Gastgeberinnen von ihrem Zwischentief etwas erholten und sich bis zur Pause doch wieder auf 16:12 absetzen konnten.

Taktischer Schachzug fast belohnt

Auch wenn es leistungsmässig bei den Kreuzlingerinnen bei einem Auf und Ab blieb, so blieben sie bis zum 23:18 (43.) doch weiterhin auf Erfolgskurs. Mit der Einwechslung einer siebten Feldspielerin anstelle der Torfrau Natalia Krupa während der Angriffe kam Thun allerdings noch einmal gefährlich nahe heran. Während einigen Minuten pendelte sich der Vorsprung des HSCK bei einem bis drei Treffern ein. Die packende Schlussphase wurde spätestens durch die drei erfolgreichen Abschlüsse in Serie von Ewa Pietrasik zum 27:27-Gleichstand (56.) eingeläutet.

Die letzten Minuten waren dann definitiv nichts für schwache Nerven. Die Kreuzlingerinnen legten zwar immer wieder vor, doch Thun glich durch zwei weitere Pietrasik-Treffer postwendend wieder aus. Letztmals knapp 20 Sekunden vor der Sirene mittels Penalty. Nachdem HSCK-Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug und Coach Urs Mühlethaler unmittelbar nach dem 29:29 ihr letztes Team-Timeout genommen hatten, um die finale Taktik zu besprechen, kamen die Kreuzlingerinnen noch zu einem letzten Angriff. Nach einem Foul an der Kreisläuferin verwertete Petra Skoricova den Siebenmeter sicher zum Siegestreffer.

Noch zwei Einsätze

Mit dem wichtigen Heimerfolg gegen Thun baut der HSCK seine Reserve auf das siebtplatzierte Zug (28:31 gegen Winterthur) auf drei Punkte aus. In den letzten beiden Partien vor der Festtagspause treffen die Kreuzlingerinnen am nächsten Samstag auswärts auf den Tabellenzweiten LC Brühl St. Gallen (17:30 Uhr, Sporthalle Kreuzbleiche) und empfangen am Samstag 17. Dezember, 19:00 Uhr, noch den HV Herzogenbuchsee.

HSC Kreuzlingen – DHB RW Thun 30:29 (16:12)
Egelsee. – 200 Zuschauer. – Sr. Hennig/Meier.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 3-mal 2 Minuten gegen Thun.
Kreuzlingen: Siggaard (1.-15./1 Parade, davon 1 Penalty), Wörner (15.-60./10 Paraden); Kampelmühler (7), Skoricova (8/2), Suter, Klein, Weidmann (2), Schalko (5), Rothacker, Marku (6), Kikanovic, Novotna (2), Heinstadt.
Thun: Krupa (1.-60./8 Paraden); Nora Gerber, Fahrni (1), Lehmann, Allou, Kaeslin (8), Pietrasik (9/2), Nina Gerber, Lauper (5/2), Eberhardt (2), Siegenthaler (1), Le Men (3).
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Blanke (verletzt) und Rakaric (überzählig); Thun ohne Mazurek und Wegmüller. – Penaltystatistik: Kreuzlingen 2/2, Thun 4/5.

Markus Rutishauser