Nach 60 Minuten bejubelten die Thuner gestern in der Kreuzlinger Egelseehalle zwei im Kampf um die Finalrunden-Qualifikation wichtige Punkte. Angeführt von einem überragenden Topscorer Lukas von Deschwanden (11 Tore) wendeten die Berner das Blatt in den zweiten 30 Minuten zu ihren Gunsten. Bei den Thurgauern war die Enttäuschung hingegen greifbar. Sie zeigten eine starke erste Halbzeit und gingen mit einer 17:14-Führung in die Pause. In den zweiten 30 Minuten lief beim HSC Kreuzlingen in der Offensive gegen jetzt besser verteidigende Thuner aber nicht mehr viel. Am Ende fehlte es beim ersatzgeschwächt angetretenen Aufsteiger (u.a. ohne Abwehrchef Bujar Ramosaj) sicher auch an der Kaderbreite.
Zwischentief korrigiert
Die Kreuzlinger begannen stilsicher und gingen durch einen Doppelschlag ihres Offensivleaders Bruno Kozina bis zur 8. Minute mit 5:2 in Führung. Thun hatte nach seinem erfolgreichen Europacup-Einsatz am Wochenende in Athen hingegen einige Mühe in die Gänge zu kommen. Da kamen ihnen die Aussetzer der Gastgeber gelegen. Vor allem Topscorer Lukas von Deschwanden war nicht zu kontrollieren. Mit sechs Treffern in Serie wendeten die Gäste das Blatt in der 18. Minute mit 10:6 vorne. HSCK-Trainer Heiko Grimm reagierte und stellte seine Abwehr um. So bekam man von Deschwanden besser in den Griff. Dazu zeigte sich Haris Berisha in starker Form. Der kosovarische Nationalkeeper brillierte mit elf Paraden. Nicht zuletzt dank ihm und dem treffsicheren Kozina kamen die Thurgauer wieder zurück. Bis fünf Minute vor der Pause schafften sie nicht nur den Ausgleich, sondern setzten sich bis zur Sirene sogar auf 17:14 ab.
Offensiv keine Lösung mehr gefunden
Nach dem Seitenwechsel bekundeten die Kreuzlinger grosse Mühe, den spielerischen Faden wiederzufinden. Thun verteidigte nun allerdings auch deutlich besser und hatte in Flavio Wick einen guten Keeper, der zahlreiche Würfe parierte. Die Berner benötigten eine Viertelstunde, um sich ein 22:19-Vorteil zu erspielen. Beim Team von Trainer Heiko Grimm schien die erste Halbzeit zu viel Kraft gekostet zu haben. Bruno Kozina, am Ende mit neun Toren der treffsicherste Kreuzlinger, war in der Offensive zu sehr auf sich gestellt. Dazu erhielten die treffsicheren Flügelspieler Fynn Gonschor und David Fricker kaum ein brauchbares Zuspiel. Auf der anderen Seite nützte Thun jeden Kreuzlinger Fehler eiskalt aus und reüssierte auch immer wieder mit schnellen Anspielen. Die Berner agierten in der Schlussphase aus einer sicheren Abwehr heraus und gerieten nie mehr in Verlegenheit.
Noch zwei Spiele
Viele Regenerationszeit bleibt den Kreuzlingern nicht. Bereits am Samstag, 18.00 Uhr, geht es mit dem Gastspiel bei Cupsieger GC Amicitia Zürich weiter. Es ist dies der Auftakt zum dritten und letzten Teil der 27 Partien umfassenden Hauptrunde. Den Jahresabschluss macht dann am Mittwoch, 21. Dezember, das Cup-Achtelfinal-Heimspiel gegen Wacker Thun. Die Partie in der Egelseehalle wird um 19.30 Uhr angepfiffen.
HSC Kreuzlingen – Wacker Thun 25:29 (17:14)
Egelsee. – 110 Zuschauer. – Sr. Brunner/Salah.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 4-mal 2 Minuten plus Rote Karte (59. Felder) gegen Thun.
Kreuzlingen: Berisha (1.-60./16 Paraden), Färber (für 1 Penalty/0 Paraden); Gonschor (3), Lutz, Dedaj (3), Briegmann, F. Zeller, Heim, Fricker (3/1), Kun, Kavcic, Kozina (9), Drilon Tahirukaj (4), Drenit Tahirukaj (3).
Thun: Winkler (1.28./2 Paraden), Wick (28.-60./10 Paraden); Linder, Felder (6), Dähler (1), Sorgen, Römer, Lüthi, Dannmeyer (2), Von Deschwanden (11/4), Guignet (2), Schwab (1), Huwyler, Manse (1), Gruber (3), Chernov (2).
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Bär, Kappenthuler, Mirdita, Schneider, M. Zeller und Marinovic (alle verletzt/krank). – Penaltystatistik: Kreuzlingen 1 von 1, Thun 4 von 4.