Vom Konkurs betroffen sind schweizweit 37 Standorte und 298 Mitarbeitende, wie das Unternehmen auf Anfrage zu entsprechenden Medienberichten mitteilte. Als Grund gibt es an, dass die Zahl der Kunden in den Reformhäusern seit 2016 gesunken sei. «Nach einem vergleichsweise erfolgreichen ersten Pandemiejahr 2020 ist der Umsatz im Frühling 2021 erneut eingebrochen», schreibt die Firma: Dieser Einbruch habe sich im zweiten Halbjahr 2022 noch weiter verschärft und halte bis zum heutigen Tag an.
Die hohen Preise der Reformhaus-Produkte dürften für den Untergang des Traditionsunternehmens mitverantwortlich sein. Der Preis habe sich immer mehr als wichtigstes Kaufkriterium etabliert, schreibt das Reformhaus. Täglich bekämen die Mitarbeitenden zu hören, das Angebot sei zu teuer.
298 Mitarbeitende betroffen
Die 298 Mitarbeitenden wurden offenbar erst kurzfristig über das Aus der Reformhäuser informiert. Noch am vergangenen Freitag waren auf der Homepage neue Jobangebote publiziert worden.
Wie ein Stammkunde verrät, zeichnete sich die Schliessung schon seit Wochen ab. Die Regale hätten sich zusehends geleert, immer weniger Produkte seien erhältlich gewesen. Zu Jahresende herrschte Totalausverkauf. Auf Nachfragen hätten die Mitarbeitenden aber nur geantwortet, sie dürften nichts sagen.
Pandemie bringt nur kurze Entspannung
Zwar sorgte die Pandemie kurzzeitig dafür, dass gerade kleinere Bioläden ausgezeichnete Zahlen vermelden konnten. Kinos und Restaurants waren geschlossen, damit hatten die Konsumenten mehr Geld für den Einkauf. Und dank Homeoffice blieb mehr Zeit und Musse, zu Hause etwas Hochwertiges zu kochen.
Doch dieser Corona-Effekt ist verpufft. Die steigenden Preise und der Krieg in der Ukraine haben dem Wachstum in der Bio- und Reformhaus-Branche ein Ende bereitet.