Wer bei einem Neubau oder einer Modernisierung einen Minergie-Standard realisiert, setzt auf hohen Wohnkomfort, gute Werterhaltung und spart viel Energie. Um das freiwillige, vorbildliche Engagement der Bauverantwortlichen zu würdigen, zeichnen die Kantone Thurgau und Schaffhausen die energieeffizientesten Gebäude, die Neubauten im Minergie®-A und -P-Standard sowie die Minergie®-Sanierung (vgl. Kasten) regelmässig aus. Nun haben sie erstmals zur gemeinsamen Feier «Best of Minergie» eingeladen.
Die Musikformation «Anderscht» sorgte mit ihrer virtuosen Kombination verschiedener Stilrichtungen für musikalische Intermezzi der besonderen Art an der feierlichen Veranstaltung.
Freiwilliges Engagement als Vorbild
Die zuständigen Regierungsräte, Walter Schönholzer (TG) und Martin Kessler (SH) betonten, wie wichtig eine ressourcen- und klimaschonende Bauweise gerade in der aktuell unsicheren Energieversorgungslage ist. Sie bedankten sich bei den Gästen für ihr vorbildliches Handeln, das weitere Bauherrschaften zur Nachahmung motivieren solle. Ein konkretes Beispiel dafür bildet das Veranstaltungslokal selber.
Die Bachturnhalle mit Baujahr 1880 wurde nach Ausführungen von Jonas von Wartburg, Projektleiter des städtischen Hochbauamts, von der Stadt Schaffhausen im Minergie-Standard modernisiert und zum Kleintheater mit 150 Sitzplätzen, Garderobe, Bar, Foyer und Nebenräumen umgebaut. Das Projekt zeigt, dass sich energieeffizientes Sanieren mit denkmalpflegerischen Anforderungen vereinen lässt. Noch einen Schritt weiter geht das Mesmerhaus aus dem 17. Jahrhundert in Ermatingen, welches Regierungsrat Schönholzer als Thurgauer Beispiel kurz vorstellte. Hier ist ein sorgfältig renovierter Nullenergie-Bau mit modernem Anbau entstanden, der trotz hoher Ansprüche an die Denkmalpflege in Bezug auf Energieeffizient weit mehr erreicht als die meisten heutigen Neubauten.
Minergie bleibt Vorreiter
Im Kanton Thurgau sind seit der letzten Würdigung vor rund drei Jahren fast 300 Gebäude in einem Minergie-Standard erstellt worden. Zu den «Best of Minergie» gehören 67 Neubauten in den effizientesten Standards Minergie-P und -A sowie Minergie-Modernisierungen. Walter Schönholzer wies in seinem Referat darauf hin, dass sich der Kanton Thurgau mit dieser Dichte auch im nationalen Minergie-Rating auf den Spitzenplätzen bewegt. Gemäss seinen Ausführungen erweitert Minergie in diesem Jahr die Standards, um weiterhin eine Vorreiterrolle bezüglich Energie, Klimaschutz und Komfort bei Bauten wahrnehmen zu können.
Abschliessend motivierte der Regierungsrat auch zu Projekteingaben am siebten Thurgauer Energiepreis. Gesucht werden innovative Thurgauer Projekte, die sich durch hohe Energieeffizienz und die vorbildliche Verwendung von erneuerbaren Energien auszeichnen. Die Eingabefrist läuft bis zum 15. Mai 2023 (https://energiepreis.tg.ch/).