Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Schweiz
02.02.2023
25.04.2023 13:09 Uhr

Knies Kinderzoo erfindet sich neu

Vorfreude: Am kommenden Samstag startet die Saison des Kinderzoos. Bild: knieskinderzoo.ch
Keine Tiershows, mehr Biodiversität. Knies Kinderzoo beugt sich dem Zeitgeist und justiert seine Ausrichtung. Die Inputs kommen von einem früheren Zoodirektor und einem Ex-Handballstar.

Zoologische Gärten und Tierparks haben es nicht einfach. Tierschutzverbände und Umweltorganisationen sitzen ihnen im Nacken. Dies spürt auch Knies Kinderzoo, mit geschätzten 300'000 Besuchern pro Jahr einer der grössten Tiergärten der Schweiz und die wohl bekannteste Touristenattraktion in Rapperswil-Jona. Franco Knie betont aber: «Wir stehen in allen Punkten deutlich über den Ansprüchen der Tierschutzverordnung. Das Tierwohl befindet sich für uns immer an oberster Stelle».

Die Alpakas verschwinden

Vor dem Saisonstart justieren die Zoo-Macher um Franco Knie und Direktor Benjamin Sinniger den Fokus des Zoos gleichwohl neu. Unter dem Credo «Tiere erfahren, Biodiversität bewahren» haben sie den Tierbestand angepasst, rund ein Dutzend Arten gestrichen (darunter Alpakas, Miniesel und einzelne Papageienarten) und eine neue «Mission» zum Programm erklärt. Sinniger führt aus: «Wir haben die Lebensräume der rund 300 Tiere vergrössert. So liefern wir unseren Besuchern einen noch authentischeren Einblick». Die Zoo-Chefs bezeichnen die Biodiversität als «ethisch moralische Verpflichtung.» So verzichten sie künftig auf Tiershows und stellen die Wissensvermittlung ins Zentrum.

Den ganzen Betrieb durchleuchtet

Bei der Neuausrichtung wurde der ganze Betrieb «gescreent» und auf die Meinung von führenden Experten gehört – zoologisch auf diejenige von Bernd Schildger, dem langjährigen Direktor des Tierparks Dählhölzli Bern, und in Sachen Catering und Gastronomie auf diejenige von Tourismusprofi und Ex-Handballstar Pascal Jenny aus Arosa. So werden ab kommendem Frühling ein Foodtruck sowie ein grosser «Brätliplatz» das kulinarische Angebot ergänzen. Im Sinne einer Kostenoptimierung hat das thailändische Restaurant Himmapan Lodge dagegen mittags nur noch dann geöffnet, wenn mit einem grossen Besucherandrang gerechnet wird.

«Ein Zoo muss sich immer weiterentwickeln», sagt Franco Knie. Dazu gehört auch, dass ab sofort ein «Still-Raum» angeboten wird, in dem Mamis und Babys einen Rückzugsort vorfinden. Mit anderen Worten: Die Kleinsten sind im Kinderzoo die Grössten.

Redaktion K24