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Schweiz
06.02.2023
09.02.2023 16:45 Uhr

Dr. Gut: «Elon Musk und die Feinde der Freiheit»

Dr. Gut:«Es ist Elon Musk hoch anzurechnen, dass er diese Machenschaften aufdeckt und die hinterlistige Propagandamaschine zerschlägt.» Bild: Linth24/www.pixabay.com
Der geniale Unternehmer Elon Musk befreit Twitter von Zensur und Regierungspropaganda. Statt sich zu freuen, prügeln die Mainstream-Medien auf ihn ein. Was sagt uns das?
  • Kolumne von Dr. Philipp Gut

Die absurdeste Schlagzeile der Woche lieferte der «Tages-Anzeiger» aus Zürich. «Wer schützt uns vor Elon Musk?», fragte er allen Ernstes.
Richtig, Elon Musk, das ist der geniale Unternehmer aus Amerika, der aus dem Nichts zum reichsten Mann der Welt aufstieg, mit Tesla den Automarkt revolutionierte, ins Weltall will und nun Twitter kaufte.

Berset-Ringier-Gate im Weltformat

Dort deckte er eine der grössten Verschwörungen gegen die Freiheit auf, die sich die angeblich so freie Welt in jüngster Zeit erlaubte. Twitter wurde in der Corona-Zeit systematisch zensiert, auf Geheiss und in engster Zusammenarbeit mit der amerikanischen Regierung. Kritiker wurden mundtot gemacht, unliebsame Fakten und Meinungen wegzensiert. Ein Berset-Ringier-Gate im Weltformat.

Der Freiheitsheld – ein Finsterling

Es ist Elon Musk hoch anzurechnen, dass er diese Machenschaften aufdeckt und die hinterlistige Propagandamaschine zerschlägt. Und da kommt nun also der «Tages-Anzeiger» und fragt: «Wer schützt uns vor Elon Musk?»
Ja, das klingt absurd – und unfreiwillig komisch. Statt sich über diesen Etappensieg der Meinungsfreiheit zu freuen, prügeln die Mainstream-Medien auf Musk ein und machen aus dem Freiheitshelden einen Finsterling und eine Bedrohung.
Doch schaut man es sich etwas genauer an, so hat das doch auch wieder seine Logik. Aus der Sicht der Mainstream-Medien – und der «Tages-Anzeiger» ist das Kondensat des Mainstreams – ist das freie Reden und Denken offenbar eine Gefahr, vor der wir geschützt werden müssen.

Kulturkampf um die Deutungsmacht

Was sagt uns das? Wir befinden uns mitten in einem Kulturkampf. Dabei geht es um nichts weniger als um die Macht über die öffentliche Meinung. Die althergebrachten Medien hatten lange eine Art Meinungsmonopol. Sie hatten die Deutungsmacht. Öffentlichkeit konnte nur über sie hergestellt werden.
Dann kam das Internet und versprach, die öffentliche Debatte zu demokratisieren. Nun waren nicht mehr nur die privilegierten Journalisten die Meinungsmacher, sondern jeder, der es wollte.

Politiker wollen Redefreiheit abwürgen

Doch das Imperium schlug zurück. Die frechen Herausforderer auf den Sozialen Medien konnten eingedämmt werden, indem man ihnen einen Maulkorb verhängte – unter dem Applaus der Mainstream-Medien wie des «Tages-Anzeigers».
Dabei dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben, trotz Rebell Musk und seinem Befreiungsschlag. Die Europäische Union will mit dem sogenannten Digital Services Act die Sozialen Medien wie Twitter an die Kandare nehmen. Auch in der Schweiz planen Politiker um SP-Nationalrat Jon Pult, SP-Co-Präsident Cédric Wermuth und SP-Fraktionschef Roger Nordmann die freie Debatte im Netz abzuwürgen.  

Wer schützt uns vor den Feinden der Freiheit?

Die Frage lautet also nicht, wer uns vor Elon Musk schützt. Die Frage lautet: Wer schützt uns vor den Feinden der Freiheit?

Dr. Philipp Gut schreibt auf dem Online-Verbund von Portal24 jede Woche eine Kolumne, die auf den 16 dem Verbund angeschlossenen Portalen jeden Sonntagmorgen publiziert wird. Philipp Gut ist Buchautor und einer der profiliertesten Journalisten der Schweiz. Mit seiner Kommunikationsagentur Gut Communications GmbH berät er Parteien, Verbände, Unternehmen und Private.

www.gut-communications.ch

Dr. Philipp Gut, Kolumnist Linth24