Nur ganz selten treffen die richtigen klimatischen Bedingungen aufeinander, die den Bodensee zufrieren lassen. Im Winter 1963 stimmen die Voraussetzungen. Nach den waghalsigen Erstüberquerungen Anfang Februar entwickelt sich die Seegfrörni schnell zum Massenereignis.
Volksfest auf dem Eis
Ob zu Fuss, mit Schlittschuhen, Fahrrädern oder gar mit dem Auto – Tausende schwärmen aus, um den zugefrorenen See zu überqueren. Auf der Eisfläche machen Maroni- und Wurstverkäufer das Geschäft ihres Lebens. Doch wenige Wochen später bereiten Föhnstürme Anfang März dem eisigen Vergnügen ein rasches Ende.
Unvergessenes Ereignis
Die Erinnerungen an die Seegfrörni bleiben bis heute rund um den See lebendig, damals geknüpfte länderübergreifendes Freundschaften und Verbindungen werden weiterhin gepflegt. Erstmals wurde 1963 eine Seegfrörni auch massenmedial dokumentiert. Zahlreiche Fotografien, Radio- und Filmbeiträge zeugen davon. Christian Hunziker, Leiter des Seemuseums Kreuzlingen, setzt in seinem Kurzvortrag die Mosaiksteinchen persönlicher Erinnerungen von Zeitzeugen in den grösseren Kontext und gibt Einblick in ein Ereignis, das tief im kollektiven Gedächtnis der Bodenseeregion verankert ist.
Die Veranstaltung findet um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld statt. Die Anmeldung folgt über www.historisches-museum.tg.ch
