Die Lohnstrukturerhebungen des Bundesamts für Statistik weisen nach wie vor grosse Lohnunterschiede zwischen Frau und Mann nach, die sich durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Dienstjahre oder Ausbildungsniveau nicht erklären lassen. Der weltweit begangene Equal Pay Day macht diese Diskriminierung sichtbar: Je grösser die Lohnungleichheit in einem Land, desto später im Jahr findet er statt – in der Schweiz fällt er 2023 auf den 18. Februar.
Lohnstruktur überprüfen
Zur Überprüfung der Gehaltsstruktur stellt der Bund das Lohnanalyse Tool «Logib» sowohl Firmen mit über 50 Mitarbeitenden als in vereinfachter Version auch KMU’s mit unter 50 Beschäftigten zur Verfügung. Unternehmen mit 100 und mehr Angestellten sind bereits heute gesetzlich zur Durchführung der Lohngleichheitsanalyse verpflichtet und müssen ihre Arbeitnehmenden bis Ende Juni 2023 über das Ergebnis informieren.
Auch die Firmen profitieren wenn sie die Analyse machen, z.B. darüber, dass sie sich an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen können oder das eigene Image stärken, wenn sie sich jetzt über die Webseite https://checkyoursalary.ch/wettbewerb anmelden um eine der fünf offiziellen «Check your Salary» Auszeichnungen zu erhalten. Ebenso können Mitarbeitende aktiv werden und ihre Arbeitgeber über die gleiche Webseite für eine Auszeichnung nominieren.
Lohngleichheit lohnt sich! In Zeiten des Fachkräftemangels sind faire Löhne ein Wettbewerbsvorteil, um Fachfrauen zu finden, zu halten und Fluktuationskosten zu vermeiden. Gerechte Arbeitsbedingungen sind die Basis für eine motivierende und inspirierende Unternehmenskultur, der Nährboden für Innovation und Zukunft.
Frauen müssen aktiv werden
Um das Ziel «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» zu erreichen, muss Frau aber auch selbst für ihr Gehalt eintreten. Studien und Erfahrung zeigen, dass Frauen sehr gut Vorteile für Andere verhandeln, aber sich, wenn es um das eigene Gehalt geht, schwertun. Ein erfolgreiches Gehaltsgespräch verlangt, dass sich Frau über den Gehaltsrahmen für die von ihr geleistete Arbeit im Klaren ist. Dafür gibt es den http://lohnrechner.ch/. Dieser errechnet abhängig von Beruf, Branche, Region, Ausbildung, Erfahrung, Stellung und Alter, in welcher Bandbreite das Gehalt liegen sollte.
Frauen sollten sich aber auch ihres Wertes für das Unternehmen bewusst sein und auf Augenhöhe verhandeln. Dies mit Selbstvertrauen und einer Portion Mut. Auch diese Fähigkeiten lassen sich üben. BPW Kreuzlingen führt dazu am 28. Februar im Kult-X die Veranstaltung «Verdien, was Du verdienst!» durch. Karrierecoach Jürg Wetter zeigt den Teilnehmerinnen, wie sie erfolgreich ein faires Gehalt verhandeln. Dazu kommen praktische Übungen und Coaching.
Am gleichen Abend wird auch der von BPW Kreuzlingen initiierte Video der bekannten Youtuberin und Karriereberaterin Silke Koppitz Première feiern. Das Video hilft Frauen sich mittels «Online Coaching» auf das nächste Gehaltsgespräch vorzubereiten. Ab der Premiere wird das Video über die Webseite von www.BPW-Kreuzlingen.ch, über den YouTube Kanal von Silke Koppitz und über Social Media allen Frauen kostenlos zur Verfügung stehen.