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Schweiz
01.03.2023
04.03.2023 07:01 Uhr

Berechnungsfehler führte zu Mieter-Kündigung

Die kleine Gemeinde Seegräben im Bezirk Hinwil steht im medialen Fokus. Bild: SafeDroneFlying/C. Abplanalp
Die Gemeinde Seegräben hat einem Mieter zugunsten von Asylsuchenden gekündigt, obwohl sie die vom Kanton festgesetzte Quote eigentlich schon erreichte hatte. Die Kündigung wird trotzdem aufrecht erhalten.

Die Kündigung eines Mieters in Seegräben zugunsten von Asylsuchenden schlug vergangene Woche schweizweit hohe Wellen. Nun ist bekannt geworden, dass die Kündigung auf falschen Daten beruhte.

Fehler in Tabelle

Die Gemeinde erfasst die Daten von Asylsuchenden in einer Tabelle. Gemäss Mario Pezzatti, Gemeindepräsident von Seegräben, wurden darin jedoch nur Asylsuchende erfasst, welche die Betreuung der Gemeinde benötigen.

Eine Familie, die wirtschaftlich bereits unabhängig ist und keine Unterstützung mehr im Asylwesen benötigt, wurde dem Kontingent seitens der Gemeinde fälschlicherweise nicht angerechnet, sagte Pezzatti gegenüber zueriost.ch.

Der Flüchtlingsstatus sei der Gemeindeverwaltung beim Zuzug der Familie vor rund einem halben Jahr untergegangen und in der Aufnahmequote fälschlicherweise nicht mitgezählt worden. Die Gemeinde stehe zu diesem Fehler und trage die volle Verantwortung.

Es bleibt bei Kündigung

Trotz des Fehlers bleibt die Gemeinde bei der Auflösung des Mietverhältnisses mit dem aktuellen Mieter, weil bereits aufgenommene Geflüchtete innerhalb des nächsten Jahres nicht mehr der Definition gemäss Vorgaben des Kantons entsprechen werden und aus der Liste, welche für die Quotenberechnung dient, herausfallen werden. Es sei also keine «Kündigung auf Vorrat», sagt der Gemeindepräsident gegenüber zueriost.ch.

Man sei wirklich davon ausgegangen, dass die Quote noch nicht erreicht wurde. Nach einer monatelangen und erfolglosen Suche nach privaten Wohnungen habe man diese Kündigung als letzte Möglichkeit gesehen.

Den Mieter wolle man nicht alleine lassen. Man wolle ihm die Kündigungsfrist verlängern und ihn bei der Wohnungssuche "tatkräftig unterstützen".

Redaktion 24