Die Mannschaft von Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug zeigte am Mittwochabend nicht die erhoffte Reaktion – und insgesamt auch keine gute Leistung. Von einem Exploit blieb der HSC Kreuzlingen weit entfernt. Hierfür hätte es in ganz vielen Bereichen eine massive Leistungssteigerung gebraucht. Ein Blick auf die Statistik zeichnet leider ein ganz anderes Bild: Die beiden Torhüterinnen kamen zusammen auf vier Paraden in 60 Minuten. Die Linkshänderinnen erzielten aus 19 Versuchen nur sechs Tore. Und auch am Kreis blieb man nicht zum ersten Mal ohne Durchsetzungsvermögen. Damit fährt der Playoff-Zug mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohne die Thurgauerinnen ab.
Immerhin gab es bei der vierten Niederlage im vierten Saisonduell mit GC Amicitia Zürich, das vor der Partie gegen seinen «Lieblingsgegner» vom Bodensee am Tabellenende lag, auch einzelne Lichtblicke. So erzielte die erst seit dieser Saison fix zum NLA-Kader gehörende junge Rückraumspielerin Ilaria Suter (Jg. 2004) vier Tore aus fünf Versuchen, wobei der eine Fehlwurf an den Pfosten ging. Und auch die noch jüngere Selma Kikanovic (Jg. 2005) bewies sich erneut als sichere Penaltywerferin. Dazu war Selina Weidmann als Spielmacherin und Torschützin (4) nach überstandener Verletzung wieder der gewohnt sichere Wert.
Eine Kopie
Die Kreuzlingerinnen begannen, wie schon so oft, durchaus vielversprechend und hatten nach Ablauf einer Viertelstunde mit 6:5 die Nase knapp vorne. Unerklärlicherweise fielen sie in der Folge aber wieder in ein Leistungsloch. Bis zur Pause gelang in der Offensive fast gar nichts mehr und so konnte Zürich die Partie mit einer 7:3-Torserie wieder wenden.
Zumindest zeigte der HSCK auf den 9:12-Halbzeitrückstand nach dem Seitenwechsel eine Reaktion. Trainerin Ertl-Hug hatte einige Änderungen in der Angriffsformation vorgenommen, die Wirkung zeigten. Pashke Marku spielte nun wieder auf ihrer Stammposition auf dem linken Flügel und zeichnete mit drei Toren aus drei Versuchen mitverantwortlich dafür, dass die Thurgauerinnen das Skore bis zur 40. Minuten zum 14:14 ausgleichen konnten. Auch die nun offensiver agierende Abwehr spielte in dieser Phase stark. Mehrfach besass der HSCK die Chance zum Führungstreffer – und stolperte danach einmal mehr über die eigenen Füsse. Kreuzlinger Eigenfehler nützte GC Amicitia zur 17:14-Führung (45.). Kikanovic’s zweiter verwerteter Penalty zum 19:17 (51.) war der letzte Hoffnungsschimmer, der jedoch schnell wieder verpuffte, weil Zürich nach einer Strafe gegen den HSCK mit vier Toren in Serie die Entscheidung herbeiführte.
Kaum noch Chancen
Auch wenn die Hoffnung bekanntermassen zuletzt stirbt, ist eine Playoff-Qualifikation für den HSCK nach der Niederlage in Zürich nicht mehr realistisch. Zwar liegt man drei Spiele vor Schluss nur zwei Punkte hinter Platz vier zurück, weist jedoch das klar schlechteste Torverhältnis auf und trifft noch auf die drei erstklassierten Mannschaften. Weiter geht es für den HSC Kreuzlingen am Samstag, 25. März, 20.00 Uhr, mit dem voraussichtlich letzten Saisonheimspiel gegen Titelfavorit Brühl St. Gallen. Danach folgen noch die beiden sonntäglichen Auswärtspartien bei den SPONO EAGLES (2. April) und in Herzogenbuchsee (16. April). Das Nationalteam bestreitet am 8. April in Basel und 11. April in Brunn die WM-Playoff-Partien gegen Tschechien.
GC Amicitia Zürich – HSC Kreuzlingen 26:21 (12:9)
Saalsporthalle. – 100 Zuschauer. – Sr. H. Albert Gallardo/O. Albert Gallardo.
Strafen: je 2-mal 2 Minuten.
Zürich: Pétursdóttir (1.-60./8 Paraden), Bach (nicht eingesetzt); Bopp, Baróti (3), Aellen (2), Baumann (6), Meier (3), Kolosové (3), Dormann (3), Erni, Jónsdóttir (1), Näf, Schläpfer (5).
Kreuzlingen: Siggaard (1.-23./46.-60./3 Paraden), Wörner (23.-46./1 Parade); Kampelmühler, Skoricova (5), Suter (4), Klein, Weidmann (4), Schalko (1), Rothacker, Marku (4), Stadelmann, Kikanovic (3/2), Heinstadt.
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Blanke (verletzt) und Novotna (krank). – Penaltystatistik: Zürich 1 von 1, Kreuzlingen 2 von 2.