26:32 und 26:36 hatten die Kreuzlinger Handballer die ersten beiden Derbys gegen den ambitionierten Traditionsklub aus der Olmastadt verloren. Diese Resultate widerspiegeln durchaus auch die finanziellen Möglichkeiten der beiden Ostschweizer QHL-Teams. Im dritten Duell kamen die Kreuzlinger am Freitagabend vor heimischer Kulisse nun aber einem Überraschungscoup gegen St. Otmar erstmals nahe. Bis zum 27:30 durch das achte Tor des St. Galler Zweimeter-Hünen rund eineinhalb Minuten vor Schluss durften die Thurgauer noch auf einen Punktgewinn hoffen. Insgesamt machten sie allerdings eben doch den einen oder anderen Fehler zu viel, um die ohne ihren verletzten polnischen Goalgetter Ariel Pietrasik angetretenen St. Galler in die Knie zwingen zu können.
Der Kreuzlinger Cheftrainer Heiko Grimm zog nach der Partie eine durchzogene Bilanz: «Wir haben unterm Strich zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht. Da muss meine Mannschaft nachlegen. Da geht definitiv noch mehr. Dass wir trotzdem nur mit zwei Treffern Unterschied verloren haben, stimmt mich im Hinblick auf die Playout-Serie gegen Basel aber auch positiv. Meine Spieler müssen sich bis dahin noch mehr bewusstwerden, dass Konzentration, Entschlossenheit und kämpferische Tugenden die Playouts entscheiden werden. Unser Fokus liegt deshalb schon jetzt auf dieser Serie gegen die erfahrene Basler Mannschaft.»
Die finale Entscheidung um den Ligaerhalt beginnen am Mittwoch, 5. April, und geht über maximal fünf Partien (best of 5). Aktuell sieht es so aus, als ob Basel mit Heimvorteil in die Serie starten kann. Es wird eine hart umkämpfte Serie zweier unterschiedlicher Teams erwartet. Während der HSC Kreuzlingen sehr breit aufgestellt ist, lastet bei Basel zumindest die offensive Verantwortung auf den Schultern der beiden slowenischen Nationalspieler Slowenen Aleksander Spende (QHL-Topscorer mit 214 Toren/9,3 pro Spiel) und Janus Lapajne (95 Tore).
Viel ausprobiert
Im drittletzten Spiel der QHL-Hauptrunde konnte Trainer Grimm auf ein breites Kader bauen. Das gab ihm die Möglichkeit, vieles auszuprobieren und allen Spielern genügend Einsatzzeit zu geben. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der beim HSCK der Spielmacher Valon Dedaj mit sechs Treffern herausragte, erwischten St. Otmar den besseren Start in die zweiten 30 Minuten. Der 2,01 Meter grosse St. Galler Rückraumshooter Dominik Jurilj und auch Rückkehrer Peter Schramm nützten die Kreuzlinger Passivität immer wieder aus.
Bis zur 48. Minute zog St. Otmar bis auf 18:25 davon. Zu fehleranfällig agierten die Kreuzlinger in dieser Phase. Nach einem Time-out und neuer Aufstellung fand der HSCK ab der 50. Minute wieder etwas besser in die Partie. Die Olmastädter durften sich aber auf ihren slowakischen Nationalgoalie Marian Zernovic (12 Paraden) und den routinierten Spielmacher Andrija Pendic verlassen, um die beiden Punkte doch ins Trockene zu bringen. Näher als bis zwei Treffer kamen die Kreuzlinger nicht mehr heran.
Noch zwei Spieltage
In den verbleibenden beiden Runden spielt der HSC Kreuzlingen am nächsten Mittwoch, 19.30 Uhr, auswärts auf Wacker Thun. Den Abschluss der «regular season» macht dann das Heimspiel gegen den BSV Bern am Sonntag, 2. April, 17.00 Uhr. Nur drei Tage später beginnen die Playouts.
HSC Kreuzlingen – TSV St. Otmar St. Gallen 29:31 (14:15)
Egelsee. – 400 Zuschauer. – Sr. Hardegger/Hardegger.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 2-mal 2 Minuten gegen St. Gallen.
Kreuzlingen: Barisha (1.-30./3 Paraden, davon 1 Penalty), Marinovic (31.-60./3 Paraden); Gonschor (4/2), Brezina, Lutz (1), Dedaj (6), Bär (1), Heim (1), Fricker (3), Kun (2), Ramosaj, Kavcic (3), Mirdita (1), Kozina (5), Drilon Tahirukaj, Drenit Tahirukaj (2).
St. Gallen: Zernovic (1.-60./12 Paraden), Perazic (nicht eingesetzt); Pendic (5/2), Geisser (8), Ben Romdhane, Jurilj (8), Schramm (6), Kaiser, Gangl (1), Juric, Schneider (2), Kürsteiner, Rojnica (1), Onamade.
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Schneider, Wipf, M. Zeller (alle verletzt), Kappenthuler und F. Zeller (überzählig); St. Gallen ohne Pietrasik (verletzt), 59. Jurilj verletzt ausgeschieden. – Penaltystatistik: Kreuzlingen 2 von 2, St. Gallen 2 von 3. – Raiffeisen-Best-Player: Valon Dedaj (K) und Benjamin Geisser (SG).