Am Ende war es mit neun Treffer zwar eine Differenz, mit der man im Vorfeld durchaus rechnen musste. Die St. Gallerinnen befinden sich in einer ausgezeichneten Verfassung, reihen Sieg an Sieg und haben den vorzeitigen Trainerwechsel von Nicolaj Andersson (in die 2. Bundesliga Männer) zu Interimstrainer Rolf Erdin offensichtlich bestens weggesteckt.
Die mit mehreren Schweizer A-Nationalspielerinnen besetzte Brühler Mannschaft ist aktuell das Mass aller Dinge in der SPL1 und folgereichtig der meistgenannte Titelanwärter. Gegen die Aussenseiterinnen vom Bodensee steuerte die 20-jährige Tabea Schmid, die ihre Karriere im Sommer im Ausland fortsetzen wird, gleich zehn Treffer bei. Die grossgewachsene und athletisch starke Kreisläuferin brachte die Kreuzlinger Abwehr nie unter Kontrolle. So zeichnete Schmid gleich für die ersten fünf Treffer ihres Teams verantwortlich. Zweitbeste Werferin war mit Linkshänderin Malin Altherr (4 Tore) eine weitere A-Nationalspielerin.
Erst zum Schluss eingebrochen
Während 35 Minuten hielt die auf zahlreichen Positionen umgestellte Kreuzlinger Handballmannschaft überraschend gut mit. Auch dank den fünf Treffern von Linksaussen Pashke Marku lag der Aussenseiter beim 14:16 kurz nach der Pause immer noch in Schlagdistanz. Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug liess bis zu diesem Zeitpunkt über weite Strecken mit den beiden talentierten Rückraumspielerinnen Selma Kikanovic (17) und Ilaria Suter (18) angreifen. Eine doppelte Strafe gegen den HSCK ermöglichte es dem Favoriten aus der Olmastadt dann allerdings, sich innerhalb von acht Minuten wegweisend auf 14:19 abzusetzen.
Die Weichen waren damit schon rund eine Viertelstunde vor Schluss gestellt. Der HSCK, bei dem Topscorerin Petra Skoricova, Pavlina Novotna und Lea Rothacker überraschenderweise nur auf der Ersatzbank sassen und und Marlena Kampelmühler lediglich zu einem kurzen Einsatz kam, besass nicht die spielerischen Mittel, um den Taballenführer bis zum Schluss fordern zu können. Immerhin holten sich im Angriff Pashke Marku (8 aus 11 Versuchen), Stefanie Schalko (4 aus 4) in ihrem letzten Heimspiel für den HSCK, und die junge Ilaria Suter (3 aus 6) in der Offensive gute Noten ab, während Torfrau Nathalie Wörner vor allem in der ersten Halbzeit mit sechs Paraden überzeugte.
Noch zwei Auswärtsspiele
Für den HSC Kreuzlingen, dessen Playoff-Chancen nurmehr theoretischer Natur sind, geht die Finalrunde mit den beiden sonntäglichen Auswärtsspielen in Nottwil gegen den Tabellenzweiten SPONO EAGLES (2. April) und gegen den HV Herzogenbuchsee (16. April) zu Ende. Deshalb wurden die vier Spielerinnen, die den HSCK am Ende dieser Saison verlassen werden, traditionell im voraussichtlich letzten Heimspiel mit einer Würdigung und Blumen verabschiedet. Torhüterin Nathalie Wörner, die Rückraumspielerinnen Pavlina Novotna und Selina Weidmann (alle Rücktritt) sowie Rechtsaussen Stefanie Schalko (zurück nach Österreich) werden das HSCK-Dress an den Nagel hängen.
HSC Kreuzlingen – LC Brühl St. Gallen 21:30 (11:14)
Egelsee. – 200 Zuschauer. – Sr. Abalo/Maurer.
Strafen: je 4-mal 2 Minuten.
Kreuzlingen: Wörner (1.-50./7 Paraden, davon 1 Penalty), Siggaard (50.-60./0 Paraden); Kampelmühler, Skoricova, Suter (3), Klein, Weidmann (2), Schalko (4), Rothacker, Marku (8), Stadelmann, Kikanovic (2), Novotna, Heinstadt (2).
St. Gallen: Schlachter (1.-30./1 Parade), Dokovic (31.-60./5 Paraden); Schaefer, Kernatsch (3), Pavic (2), Ackermann (1), Altherr (4), Wolf (3/1), Schmid (10), Mosimann (4/1), Lüscher (1), Hess (2), Zürni, Baric, Simova.
Bemerkungen: Penaltystatistik: Kreuzlingen 0, St. Gallen 2 von 3. – Kreuzlingen ohne Blanke (verletzt), Skoricova, Rothacker und Novotna nicht eingesetzt. – Nach dem Spiel wurden Novotna, Schalko, Wörner und Weidmann (alle Rücktritt) verabschiedet. – Best-Player-Wahl: Pashke Marku (K) und Tabea Schmid (SG)