Das Thema Hauswirtschaft und Haushaltsführung ist bei den Landfrauen immer präsent. Regula Böhi-Zbinden, die Präsidentin des Thurgauer Landfrauenverbandes hat aus aktuellen Gründen Irene Stutz, die Leiterin Bildung des SKR-Thurgau (Schweizerisches Rotes Kreuz), sowie die Ausbildnerinnen Coletta Cantieni und Regula Schenk in Weinfelden besucht.
Die drei Frauen haben gemeinsam mit Iris Lagrange von den Sozialen Diensten Kreuzlingen einen Pilot-Ausbildungslehrgang Hauswirtschaft und Betreuung für ukrainische Flüchtlinge aufgebaut. Seit Beginn des Ukraine Krieges leben mehr als 200 Flüchtlinge, hauptsächlich Frauen mit Kindern und Senioren in Kreuzlingen. Das Pilotprojekt sollte die Betreuungsfähigkeit der Senioren durch die Angehörigen stärken und gleichzeitig ein niederschwelliger Einstieg in die Berufstätigkeit ermöglicht werden. 20 Frauen und 2 Männer haben im November und Dezember an diesem Kurs teilgenommen.
Fach Haushaltführung
Neben Sprachkursen wurden nun einmal pro Woche die Themen Haushaltführung und die Betreuung älterer Menschen unterrichtet. Die Teilnehmenden lernten unter anderem wie man richtig putzt und wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. Beim Putzen wurde den Teilnehmenden erklärt, dass Putzlappen mit unterschiedlichen Farben in den verschiedenen Bereichen wie WC, Bad oder Küche eingesetzt werden.
Auch, dass in der Küche für verschiedene Lebensmittel wie Fleisch und Obst unterschiedliche Bretter und Messer benutzt werden. Dies wurde natürlich praxisnah geübt und gemeinsam frische Früchte zu einem Obstsalat verarbeitet. Das gemeinschaftliche Miteinander hat die Teilnehmenden gestärkt, auch beim kreativen Gestalten von Kerzengestecken in der Vorweihnachtszeit. So hat der Kurs dazu beigetragen, dass alle ihre eigenen Ressourcen wieder entdecken konnten.
Sich in Deutsch verständigen
Das Pilotprojekt war erfolgreich. Es hat allen einen Motivationsschub gegeben, die deutsche Sprache richtig zu lernen. Auf dem Weg ins Ankommen in einem fremden Land, konnte der Kurs den Teilnehmenden eine Basis und Halt geben. Alle haben ein Verantwortungsgefühl füreinander entwickelt und sehen wieder eine Perspektive. Iris Lagrange erklärt: „Sie übernehmen die Betreuung von anderen älteren Geflüchteten und leisten einen grossen gesellschaftlichen Beitrag.“
Der nächste Kurs startet am 25. Mai in Weinfelden. Wenn auch Sie Flüchtlinge kennen, die sich im Bereich Hauswirtschaft und Betreuung weiterbilden möchten, können Sie weitere Informationen bei der jeweiligen Gemeinde erhalten oder sich direkt an das SRK[1]Thurgau wenden.
Wir vom Thurgauer Landfrauenverband sind beeindruckt von der Motivation der Kursleiterinnen mit dem Thema Hausarbeit und Betreuung Flüchtlingen eine Perspektive und Unterstützung, sei es auf dem hiesigen Arbeitsmarkt oder in der Betreuung von Angehörigen, zu geben.