357 Profispiele, davon 153 für den FC Schaffhausen. 81 von insgesamt 149 Toren erzielte der frühere Captain für die Gelb-Schwarzen. Gianluca Frontino aus Diessenhofen ist in der ganzen Schweiz bekannt – zumindest in der Welt des Fussballs. Doch «Fronti» wird er überall genannt. Seit seinem Rücktritt vor drei Jahren arbeitet der 33-Jährige an seiner zweiten Laufbahn als Trainer. Der ehemalige Publikumsliebling Faruk Gül erinnert sich an die gemeinsame Zeit: «Fronti war ein Spieler mit viel Führungsqualität. Seine Coolness, wie aber auch seine Kaltschnäuzigkeit imponierten mir immer sehr.» Gianluca Frontino lächelt, fühlt sich ob der lobenden Worte seines ehemaligen Kollegen geehrt. «In all diesen Jahren gab es viel Diskussionsstoff. Nicht nur über Fussball, sondern auch über Einstellungssachen», erinnert er sich. «Es ist auch eine Bestätigung, denn gerade Führungsqualitäten lernt man nicht einfach so. Man wächst in eine Aufgabe hinein, braucht aber die Tugenden dazu.» In Schaffhausen und Aarau wurde Fronti das Captainamt übertragen, in Winterthur war er nach einem halben Jahr Vizekapitän. «Dies, weil ich immer in diese Rollen reinrutschte. Vielleicht auch deswegen führt mein Weg nun ins Trainerbusiness, weil gerade in diesem Bereich Führungsqualität essenziell ist.»
Prägende Begegnungen
Bewegt haben Gianluca Frontino einige Weggefährten. «Zu Schaffhauser Zeiten beeindruckte mich Gjanni Alioski. Egal was sich am Boden bewegte, er pflügte mit seinen Monstergrätschen alles weg. Ich musste ihn ab und an mahnen, dass er seine Mitspieler im Training nicht kaputttreten soll. Es war aber seine Mentalität, Alioski hat nur ein Ziel verfolgt und damit Erfolg gehabt.» Nicolas Schindelholz möchte er allerdings auch nicht vergessen. Aus dieser Begegnung in Thun wurde eine echte Freundschaft. Sowohl im Berner Oberland wie auch in Aarau erlitt Nicolas Schindelholz unzählige Rückschläge mit teils schweren Verletzungen. Und jedes Mal kämpfte er sich zurück, mit einer Leichtigkeit, weil er akzeptierte, dass das zu ihm gehörte. Leider unterlag Nicolas Schindelholz im letzten Kampf, als er im vergangenen Spätsommer 34-jährig an den Folgen eines Lungentumors verstarb.