Die Lokalkommunikation befindet sich in einem Strukturwandel. Die Zahl an Lokalzeitungen schrumpft, da die Digitalisierung zum Rückgang der Werbegelder führt. Dies erschwert auch Gemeinden die Umsetzung ihres Informationsauftrags. Journalistische Start-ups und Dienstleister für die Gemeindekommunikation versuchen, dieses Informationsvakuum auszufüllen.
Es sei unklar, wie dieser Strukturwandel sich auf die inhaltliche Leistung der Lokalkommunikation auswirke und welche Rahmenbedingungen eine unabhängige lokale Öffentlichkeit sowie die Erfüllung des Informationsauftrags der Gemeinden in der digitalen Welt fördern, schreibt die Fachhochschule in ihrer Mitteilung.
Lokalmedien untersucht
Ein interdisziplinäres Forscher-Team der FHGR, bestehend aus Medien-, Informations- und Gemeinde-Spezialisten, hat die Organisationsstrukturen aller Lokalmedien und die Kommunikationsaktivitäten aller Gemeinden in der Schweiz untersucht. Hintergrund ist ein Forschungsprojekt des nationalen Forschungsprogramms «Digitale Transformation» (NFP 77) mit dem Ziel, Wissen über die Chancen, Risiken, Herausforderungen und Lösungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung im Schweizer Kontext zu generieren.
Klarer Trend zu mehr Online-Angeboten
Wie die Daten aus der Lokalmedienbefragung verdeutlichen, zeigt sich ein klarer Trend zu vermehrten Online-Angeboten, wobei Print-Angebote derzeit noch die dominierende Distributionsform sind. Textbeiträge bleiben die Grundlage der lokalen Berichterstattung, jedoch zeigt sich ein zunehmender Trend zur vermehrten Visualisierung in der Berichterstattung auch bei lokalen Medienanbietern, beispielsweise in Form von Video-Beiträgen und neuen visuellen Elementen.
Ergänzend zeigt sich, dass soziale Medienplattformen mit Fokus auf (bewegt-)bildzentrierte Inhalte wie Instagram, TikTok und YouTube stetig beliebter werden, wobei Facebook nach wie vor noch der verbreitetste Social-Media-Distributionskanal ist. Hierin verdeutliche sich das Bestreben, jüngere Zielgruppen besser anzusprechen, so die Fachhochschule.
Finanziert durch Werbung
Werbung sei nach wie vor die wichtigste Finanzierungsquelle für Lokalmedien, gefolgt von Nutzungsentgelten und finanziellen Entschädigungen für die Funktion als Amtsanzeiger durch die Gemeinden.
Als die grössten Herausforderungen für Lokalredaktionen werden gemäss Studie die Refinanzierung von Medienangeboten und die Rekrutierung qualifizierter und lokal verwurzelter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angesehen. Die Mehrheit der Lokalmedien sei der Meinung, dass sie auf Informationen der Gemeinden angewiesen seien. Die Gemeinden seien demnach ein wichtiger Lieferant für Inhalte der Lokalmedien.