Die bisherigen Massnahmen sind unzureichend, um der Biodiversitätskrise wirksam entgegenzutreten, schreibt Birdlife Schweiz in einer Medienmitteilung. Es herrsche dringender Handlungsbedarf, um unsere Lebensgrundlagen für uns und zukünftige Generationen zu erhalten.
Der Bundesrat hat soeben den Bericht zur Wirkung des Aktionsplans Biodiversität 2017-2023 veröffentlicht und beschlossen, die Laufzeit der ersten Phase des Aktionsplans um ein Jahr bis 2024 zu verlängern. In diesem Bericht wird festgehalten: «Die Zwischenevaluation der SBS zeigt, dass die meisten ihrer Ziele bis Ende 2021 nicht erreicht werden konnten. Sie macht weiter deutlich, dass der Aktionsplan (AP) SBS zwar eines der relevanten Instrumente zur Umsetzung der SBS darstellt, jedoch nicht das einzige Instrument sein kann, um die in der SBS formulierten Ziele zu erreichen.» Im Klartext heisst dies für Birdlife: Die Massnahmen seien unzureichend, um die Biodiversität zu erhalten. Der Bundesrat müsse nun dringend handeln, wenn er Lebensgrundlagen nicht weiter gefährden will. Der Aktionsplan war nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber seine Wirkung bisher klar ungenügend, sagt Birdlife weiter.
Ausreichende personelle Ressourcen
Aufhorchen lassen die im Bericht zitierten Empfehlungen der Geschäftsprüfungskommission des Ständerates: «Der Bundesrat wird ersucht, sich im Rahmen der Analyse zur Wirkung des Aktionsplans SBS kritisch mit den in der ersten Umsetzungsphase festgestellten Schwächen auseinanderzusetzen und auf dieser Grundlage zu bestimmen, in welchen Bereichen die Massnahmen zum Schutz der Biodiversität verstärkt werden müssen.» Und weiter: «Der Bundesrat wird zudem ersucht, dafür zu sorgen, dass in der zweiten Umsetzungsphase ausreichend Personalressourcen für die Verwirklichung der Ziele der SBS zur Verfügung stehen. »
Die Naturschutzorganisationen werden den Bericht nun im Detail analysieren und weitere notwendige Schritte und Massnahmen daraus ableiten. Schon aus einer kurzen Analyse des Berichts jedoch wird klar, dass die Massnahmen zum Erhalt der Biodiversität der Schweiz bisher unzureichend seien. Damit sehen sich die Naturschutzorganisationen in ihrer Einschätzung von 2017 bestätigt, als der Aktionsplan publiziert wurde.