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Kanton
27.06.2023
27.06.2023 10:11 Uhr

Nachhaltigkeit: Wo ist der Thurgau auf Kurs?

Nachhaltigkeit im Kanton Thurgau, ein Überblick. Bild: pixabay.com
Die Nachhaltigkeitsindikatoren MoniThur zeigen den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung im Kanton Thurgau. Was ist auf Kurs, was weniger? Antworten liefert ein Blick auf die soeben aktualisierten Indikatoren.

Mit ausgewählten Indikatoren den Fortschritt bei der nachhaltigen Entwicklung beobachten: Das bietet MoniThur. 55 Indikatoren signalisieren, ob die Entwicklung im Kanton Thurgau hin zu Nachhaltigkeit verläuft oder nicht. Die Aktualisierung 2023 wurde soeben aufgeschaltet.

Wie die Ergebnisse zeigen, haben sich im Themenbereich Umwelt über die Hälfte der Indikatoren in Richtung Nachhaltigkeit bewegt. Die Fläche des biologischen Landbaus, die Biodiversität, die Fläche wertvoller Naturräume sowie der Zustand und die Qualität der Fliessgewässer nahmen in den vergangenen rund ein bis zwei Jahrzehnten zu, die Feinstaubbelastung und die CO2-Emissionen pro Einwohner gingen zurück. Auch im Thema Materialfluss und Ressourceneffizienz wurden Fortschritte erzielt: Pro Einwohner fielen weniger Siedlungsabfälle an und der Energieverbrauch sank. Zudem nahm der Anteil an lokal produzierten erneuerbaren Energien zu und mehr Wohn- und Dienstleistungsgebäude haben ein Hauptheizsystem, das auf erneuerbaren Energien basiert. Des Weiteren stieg in den vergangenen beiden Jahrzehnten die Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Nicht im Sinne der Nachhaltigkeit war dagegen die Entwicklung bei der Nitratbelastung des Grundwassers, der mittleren Jahrestemperatur und beim Verkehrsaufkommen.

Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Leistung

Im Themenbereich Wirtschaft haben sich in den vergangenen ein bis zwei Jahrzehnten ebenfalls viele Indikatoren günstig entwickelt. Dazu trugen vor allem die Themen Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Leistung bei: Seit der Jahrtausendwende wurde die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, die Nettoschuld von Kanton und Gemeinden vollständig abgebaut und die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit verbessert. Beim Thema Innovationskraft und Wachstumspotenzial ist das Bild dagegen durchzogen.

Im Themenbereich Gesellschaft kommen einige positive Signale aus dem Thema Sicherheit: Seit der Jahrtausendwende haben die Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden sowie die Diebstahldelikte im Verhältnis zur Einwohnerzahl abgenommen. Auch das Thema Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich mehrheitlich positiv entwickelt: So sind die Bildungsunterschiede nach Migrationshintergrund kleiner geworden, die Sozialhilfequote ist gesunken und der Anteil Frauen mit geringer oder keiner Erwerbstätigkeit ging zurück. Der Anteil Frauen in politischen Ämtern hat sich erhöht. Bei anderen Indikatoren zur Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich hingegen kaum etwas verändert, etwa bei den Lohnunterschieden nach Geschlecht oder dem Anteil Frauen in Kaderpositionen.

Zu den Indikatoren, die sich bezüglich Nachhaltigkeit langfristig ungünstig entwickelt haben, gehören die Distanz zum nächsten Lebensmittelgeschäft und die Zahl schwerer Gewaltstraftaten.

 

Redaktion K24