"Ich hatte ein kleines Schreckenserlebnis in den Bergen. Nie hätte ich gedacht, dass dies weitreichende Folgen für mein Leben hat". So erzählt Andreas* bei einem Gespräch mit Regina Pauli, der Stellenleiterin der gemeinschaftlichen Selbsthilfe Thurgau. Laut Ärzteberichten sind immer mehr Menschen von belastenden Angstzuständen betroffen. «Als nach ein paar Wochen dieses Gefühl nicht nachliess und dies psychischen Stress auslöste, geriet ich aus dem Gleichgewicht", sagt Andreas weiter. Er bekam wie angeworfen aus kleinstem Anlass Herzrasen und hatte manchmal das Gefühl, jeden Moment zu sterben, schien keine Luft mehr zu bekommen, als versagt die Lunge ihren Dienst.
Er ging nicht mehr zur Arbeit
Mit der Zeit war die Angst bei Andreas so gross, dass es ihm unmöglich war, zur Arbeit zu gehen oder die Bahn zu benützen. Als Aussenstehender kann sich das niemand so gut vorstellen wie Betroffene. Wie kann die Angst so dominant werden? Kann da denn der eigene Wille nichts ändern? Die Betroffenen, so schildert Andreas, würden oft nicht verstanden. Dadurch werden immer mehr Lebensbereiche in Mitleidenschaft gezogen. Es kann zum Beispiel schwierig werden, unter Leute zu gehen, denn eine Angstwelle kann durch irgendetwas, eine Irritation ausgelöst werden.
Da ist es nicht mehr weit und die eigene Isolation beginnt, soziale Ängste oder auch Depressionen sind dann die Folge dieser Begleiterscheinung. Andreas möchte sich in einer Gruppe Gleichbetroffener für den Austausch treffen. Er sagt: «Ich fühle mich sicherer, weil ich weiss, alle in der Gruppe kennen das Thema Ängste. Wenn jeder und jede eigene Erfahrung einbringt, dann können wir voneinander profitieren. Ich erhoffe mir, Schritte aus der Angst machen zu können» *Name geändert.
Die Gruppe «Ängste» steht im Aufbau und Interessierte sind herzlich willkommen. Zu vielen weiteren Themen existieren Selbsthilfegruppen.