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Handball
06.10.2023

Starke Reaktion bleibt unbelohnt

Kreisläufer Thomas Rink war nicht nur in der Abwehr ein sicherer Wert, sondern traf auch zwei Mal ins Zürcher Tornetz. Bild: Erich Mosberger
Nach der klaren Derbyniederlage in St. Gallen zeigten die Kreuzlinger NLA-Handballer gestern beim Tabellendritten GC Amicitia Zürich einen starken Auftritt, unterlagen aber unglücklich mit 28:30 (13:13). Diesen Samstag gastiert der amtierende Schweizermeister und Tabellenführer Kadetten Schaffhausen in der Egelseehalle. Anpfiff ist um 18 Uhr.

Die Leistung bei GC Amicitia Zürich hat erneut aufgezeigt, dass die Handballer des HSC Kreuzlingen näher an die QHL-Spitzenteams herangerückt sind. Kampfgeist und Moral sind definitiv noch intakt. Negativ fiel hingegen auf, dass sich die Thurgauer in der «Crunchtime» nicht zum ersten Mal in dieser Saison mit zu vielen technischen Fehlern selbst vor der Sonne standen und sich so einen absolut verdienten Punktgewinn verbauten. Aber der Auftritt war trotz der keinesfalls zwingenden Niederlage ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Es hat wenig gefehlt
Die Kreuzlinger zeigten in den ersten 30 Minuten eine positive Reaktion auf den unbefriedigenden Auftritt am Sonntag im Derby in St. Gallen. Mit einem starken Torhüter Andreas Wieser als defensive Rückversicherung – der Deutsche kam mit zehn Paraden auf eine top Abwehrquote von 44 Prozent – konnten die Thurgauer das Skore bis zum Pausenpfiff trotz eines zwischenzeitlichen Viertore-Rückstands (9:5/19. Minute) ausgeglichen (13:13) gestalten.

Nach dem Seitenwechsel legte der HSCK sofort nach und verpasste beim 13:14 wegen eines verschossenen Penalties einen Zweitore-Vorsprung. Es blieb auch in der zweiten Halbzeit ein unerwartet offenes Spiel. Der Gastgeber setzte seine Nadelstiche primär über die Flügelpositionen. Zu oft kam hier die Kreuzlinger Abwehr einen Schritt zu spät. Abschütteln liess sich das Team des scheidenden Cheftrainers Heiko Grimm allerdings nie. Zehn Minuten vor Schluss durfte der HSCK beim Stand von 23:23 immer noch auf eine Überraschung hoffen. Daran änderte sich bis zum Time-out des Zürcher Trainers Petr Hrachovec rund viereinhalb Minuten vor der Schlusssirene nichts – 25:25 stand auf der Anzeigetafel. Aber dann unterliefen den Kreuzlingern im Endspurt wieder zu viele Fehler. Dazu kassierte Abwehrchef Bujar Ramosaj zur Unzeit eine Strafe, was die Zürcher postwendend zur wegweisenden Zweitore-Führung nützten. Da waren noch drei Minuten zu spielen. Martin Brezina brachte mit seinem zweiten Tor gut 80 Sekunden vor Schluss nochmals Hoffnung zurück. Doch die routinierten Zürcher liessen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und trafen mit der Schlusssirene noch zum 30:28.

GC Amicitia Zürich – HSC Kreuzlingen 30:28 (13:13)
Saalsporthalle. – 100 Zuschauer. – Sr. Hasler/Hungerbühler.
Strafen: je 3-mal 2 Minuten.
Zürich: Saldatsenka (1.-55./8 Paraden, davon 1 Penalty), Bachmann (55.-60. Und 1 Penalty/1 Parade); Cagalj (3), Osterwalder (1), Blättler (1), Kaleb (2), Popovski (7/2), Hayer (3), Bamert (1), Bader, Quni (2), Poloz (2), Platz (2), Thümena, Lapajne (5).
Kreuzlingen: Wieser (1.-60./15 Paraden), Berisha (für 1 Penalty/0); Gonschor, Leindl, Dedaj, Zeltner (3/2), Heim (1), Drilon Tahirukaj, Kun, Ramosaj (1), Brezina (2), Rink (2), Ladan (4), Mirdita (2), Kozina (5), Drilon Tahirukaj (8/4).
Bemerkungen: Penaltystastistik: Zürich 2 von 3, Kreuzlingen 6 von 7. - Best-Player-Wahl: Martin Popovski (Z) und Andreas Wieser (K).

Markus Rutishauser