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Kreuzlingen
25.10.2023
26.10.2023 09:28 Uhr

Hoher Investitionsbedarf ab 2025 für mehr Schulraum

Schulpräsidentin Seraina Perini und Susanne Burmer, Leiterin Finanzen informierten über die Budgets 2024. Bild: Manuela Olgiati
Die Primarschul- und die Sekundarschulgemeinde Kreuzlingen rechnen im Budget 2024 mit Defiziten. Das hohe Eigenkapital deckt den Verlust, weshalb der Steuerfuss bei den bisherigen Prozentpunkten festgelegt ist. Doch bereits im 2025 soll mit einem Investitionsbedarf über 46 Millionen Franken der Steuerfuss an der Primarschule um vier Prozent erhöht werden.

Schulpräsidentin Seraina Perini sagte: «In den vergangenen Jahren haben wir an Schulräumen Optimierungen vorgenommen und Provisorien erstellt.» Nun seien die Möglichkeiten ausgeschöpft. Die grossen Investitionen sind allerdings erst ab 2025 vorgesehen. Gemäss Finanzplan sind ab 2025 und die drauffolgenden Jahre bis 2029 Bruttoinvestitionen über 46 Millionen Franken notwendig. Und wie Finanzleiterin Susanne Burgmer betonte, sei an der Primarschule in einem Jahr ein höherer Steuerfuss notwendig. An der Sekundarschule zeigt der Finanzplan weiter einen Steuerfuss von 22 Prozent an. Dass die Medienkonferenz im Schulhaus Wehrli mit Baujahr 1952 stattfand, war kein Zufall. Bereits im Budgetjahr stehen Sanierungen an.

Schulpräsidentin Seraina Perini sagte: «Wir brauchen mehr Schulraum. In den kommenden Jahren ab 2025 ist ein hoher Investitionsbedarf ausgewiesen.» Seit 2019 sind die Schülerzahlen um 300 Kinder auf 2130 Kinder angestiegen. Perini sagt: «Dies sind 15 Klassen mehr.» Die Schülerzahlen würden weiter ansteigen. Die Schulraumplanung am Schulhaus Wehrli sehe eine nachhaltige Variante mit einer unterirdischen Turnhalle vor. Dies gewährleiste eine optimale Nutzung der bestehenden Flächen und Ressourcen. Gleichzeitig möchte die Schule den steigenden Bedarf an Turnfläche in Kreuzlingen abdecken, aber auch die Abhängigkeit zum Zeitplan «Areal Energie Kreuzlingen» reduzieren. Schliesslich habe die Schulbehörde im Schulzentrum Seetal das Siegerprojekt des Wettbewerbs «Ergänzung Schulzentrum Seetal» von 2005, das nicht realisiert wurde, wieder aktiviert. Der damals definierte Raumbedarf entspreche nach leichten Anpassungen dem heutigen Raumbedarf. Perini sagte: «Wir rechnen bereits im kommenden Jahr damit, dem Souverän die zwei Vorlagen zur Abstimmung vorlegen zu können.»

Beide Budgets mit Defiziten

Schulpräsidentin Seraina Perini und Finanzleiterin Susanne Burgmer erläuterten die Budgetzahlen. Die aktuelle Wirtschaftslage, die Teuerung und die steigenden Schülerzahlen stellen an die Schule hohe Ansprüche, sagte Perini weiter. «Die hohen Kinderzahlen im Kindergarten werden mit zwei Abteilungen Naturkindergärten aufgefangen. Wie die Schulpräsidentin ausführte, sei im Budget die längst fällige Anpassung der Löhne auf Kindergartenstufe vorgenommen worden. «Wir gehen davon aus, dass strukturell bedingte Mehrausgaben für zusätzliches Personal und für Schulbauten notwendig sein werden.» An Nettoinvestitionen im kommenden Jahr schlägt ein Betrag über 3,588 Millionen Franken zu Buche für Sanierungen an den vier Schulzentren Bernegg, Schreiber, Seetal und Wehrli.

Die Primarschule legt den Stimmberechtigten ein Budget 2024 mit gleichbleibendem Steuerfuss von 46 Prozent vor. Dem steht ein Aufwand von 33'867’548 Franken und ein Ertrag von 32'101’260 Franken mit einem Defizit von rund 1’766 Millionen Franken gegenüber. Verluste seien verkraftbar. Wie Perini ausführte, verwies die Schulbehörde bereits 2022 mit dem hohen Eigenkapital von über 12 Millionen Franken auf eine notwendige Korrektur hin.

Über 5 Millionen Nettoinvestitionen an der SEK

An der Sekundarschule sind im 2024 Nettoinvestitionen von insgesamt 5,579 Millionen Franken für Sanierungen an den Schulzentren Egelsee, Remisberg, Pestalozzi, an Bad Egelsee ein Investitionsbeitrag über 1,2 Millionen Franken sowie im Burgerfeld die Erneuerung von Lichtmasten an der Rundbahn an. Die Sekundarschulbehörde Kreuzlingen legt dem Souverän ein Budget 2024 mit gleichbleibendem Steuerfuss von 22 Prozent vor. Bei einem Aufwand von 20'124'066 Franken und einem Ertrag von 18'857'170 Franken wird mit einem Defizit von knapp 1'267 Franken kalkuliert. Perini sagte: «Die vergangenen Jahre profitierten wir von einer positiven Steuerkraftentwicklung und einem massiv geringeren Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich. Dies führte zu einem überhöhten Eigenkapital. Defizite können auch an der SEK die Eigenkapitalquote nach unten korrigieren.

Schulzahnklinik steht zum Verkauf

Über die Budgets 2024 von Primar- und Sekundarschule befinden die Stimmberechtigten am 26. November an der Urne. Zur Abstimmung gebracht wird ebenso der Verkauf der Schulzahnklinik. Seit geraumer Zeit beschäftige sich die Schule Kreuzlingen mit der Zukunft der Schulzahnklinik. Perini sagt: «Diese zu führen, sei nicht Aufgabe der Schule.» Deshalb habe die Behörde beschlossen, die Klinik zu verselbständigen. Der Verkaufspreis betrage 330 000 Franken, eine Amortisation der fest installierten Praxisinfrastruktur über fünf Jahre werde mit 120 000 Franken beziffert, was einer Gesamtsumme von 450 000 Franken entspricht. Wie Perini betonte: «Sichern wir weiterhin die Zahnprophylaxe und die schulzahnärztliche Betreuung am Standort Kreuzlingen.»

Informationsveranstaltung

Am 1. November, von 19.00 bis 20.30 Uhr, lädt die Schule Kreuzlingen zu einer Informationsveranstaltung über die Budgets 2024 in den Singsaal im Pestalozzischulhaus ein. Information gibt es auch zur geplanten Schulraumerweiterung und zum Verkauf der Schulzahnklinik.

Manuela Olgiati