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Kanton
30.10.2023
30.10.2023 10:40 Uhr

Mit Visionen zuversichtlich in die Zukunft

Die Kreuzlingerin Nina Schläfli, SP Nationalrätin Bild: Manuela Olgiati
Nina Schläfli aus Kreuzlingen wurde am 22. Oktober 2023 mit 13'237 Stimmen als Nationalrätin der SP Thurgau gewählt. Im Interview spricht sie von Visionen, für welche sie sich im Bundeshaus Bern einsetzen wird.

Den Kontakt zu ihrer Heimat, der Stadt Kreuzlingen will Nina Schläfli nicht abbrechen. Ganz im Gegenteil, Gespräche und die Nähe zur Bevölkerung werde sie suchen. Sie sagt: «Ich möchte wissen, was die Kreuzlingerinnen und Kreuzlinger beschäftigt.» Doch ihr Blick muss sich noch weiter öffnen, für eine Schweizer Politik.

Kinderbetreuung, Krankenkassenprämien, Gesundheitsversorgung

Auf nationaler Ebene warten grosse Aufgaben. «Ich werde mich weiterhin für bezahlbare Kinderbetreuung einsetzen», sagt Nina Schläfli. Krankenkassenprämien, eine gute Gesundheitsversorgung für alle sind weitere Themen, der sich die SP-Politikerin annehmen will. Allen voran brauche es Massnahmen gegen den Klimawandel. Dass sich die neu gewählte 33-jährige Nationalrätin Nina Schläfli für moderne Formen des Arbeitens einsetzt, hat sie während des Wahlkampfes erklärt. Ihr Wunsch sei eine mutigere Schweiz.

Nina Schläfli sagt: «Grundsätzlich ist es auch Aufgabe der Politik, neue Zuversicht zu schaffen und für uns alle ein Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand zu ermöglichen.» Weiterbildung fördern sei ein Muss. Die Ausbildung lasse sich jedoch nicht pauschalisieren. Es brauche akademische Berufe genauso wie Handwerksberufe. «Zeitgemässe Arbeitsmodelle, wie die Viertage-Woche oder ein Recht auf Teilzeitarbeit und Homeoffice, sind das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel», sagt die neu gewählte Nationalrätin. Diese fördern die Gleichstellung, reduzieren den ausserfamiliären Betreuungsbedarf von Kindern, lösen Verkehrsprobleme und schonen dabei die Umwelt.

Priorität auf nationaler Ebene hat der Klimawandel

Zurück zum Klimawandel in der Schweiz, erklärt Nina Schläfli. «Besser spät als nie.» «Wenn wir in unsere unmittelbare Umgebung investieren und sie lebenswerter machen, leisten wir nicht nur Gutes für unsere Umwelt, sondern auch für uns selber.» Freizeit in der Natur dürfe kein Luxus nur für Reiche sein. Darum sei es besonders in verdichteten Siedlungen wichtig, auf die Gestaltung des Aussenraumes zu achten, weil diese Naherholungsgebiete ein Garten vieler Menschen werde. Und Erholung in naturnaher Umgebung sei in gewissem Masse auch Gesundheitsprävention.

Angesprochen auf den Kostenfaktor des Thurgauer Systems, sagt Nina Schläfli. Eine Einschränkung der Gesundheitsversorgung beschränke das Menschenrecht auf Gesundheit massiv. Sie weiss, dass der Kanton Thurgau eine Liste mit Personen führe, die ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen. «Wer auf dieser Schwarzen Liste steht, wird von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen und nur in einem medizinischen Notfall behandelt.» Besonders ungerecht empfindet sie es, dass es dabei keine Rolle spiele, ob die Menschen ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen wollen oder nicht bezahlen können.

Wo Nina Schläfli ihre Prioritäten in Bundesbern setzen kann, entscheidet nicht zuletzt, in welcher Kommission sie schwerpunktmässig eingesetzt wird. Ihre Funktion in Bern beginnt Nina Schläfli in wenigen Wochen, anfangs Dezember.

 

Manuela Olgiati