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Kanton
16.11.2023
16.11.2023 10:17 Uhr

Kanton Thurgau plant Ausbau des öffentlichen Verkehrs

Das Konzept zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs geht in die Vernehmlassung. Bild: Kanton Thurgau
Der Regierungsrat des Kantons Thurgau will das Angebot des öffentlichen Verkehrs in den kommenden Jahren weiter verbessern. Abgestützt auf den kantonalen Richtplan und das Gesamtverkehrskonzept wird im ÖV-Konzept 2025–2030 die Entwicklung des öffentlichen Regionalverkehrs im Kanton Thurgau in den kommenden Jahren aufgezeigt. Bis am 29. Februar 2024 kann zum Konzeptentwurf Stellung genommen werden.

Die Bedeutung des öffentlichen Regionalverkehrs hat im Kanton Thurgau in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. In den Jahren 2020 und 2021 gingen die Nachfrage und die Verkehrserlöse aber wegen der Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie massiv zurück. Nach der Aufhebung dieser Massnahmen erholte sich die Nachfrage ab dem Frühsommer 2022 rasch wieder und ist heute höher als vor der Pandemie. Das Zielangebot des geltenden ÖV-Konzepts 2019–2024 konnte wegen den zwei Covid-Jahren noch nicht vollständig umgesetzt werden.

Ziele und Massnahmen

Das neue Konzept Öffentlicher Regionalverkehr Kanton Thurgau 2025–2030 (ÖV-Konzept 2025–2030) basiert auf den Erkenntnissen der vergangenen Jahre, dem kantonalen Richtplan und dem Gesamtverkehrskonzept. Es umfasst verschiedene Ziele: Erstens soll der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut werden, um den Kanton Thurgau als konkurrenzfähigen Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsraum zu erhalten. Zweitens soll der ÖV-Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen weiter gesteigert werden. Drittens sollen ressourcen- und klimafreundliche Mobilitätsformen gefördert werden.

Um die Ziele zu erreichen, sieht das ÖV-Konzept eine Stossrichtung mit drei Grundsätzen vor. So soll der ÖV-Anteil zwischen den Zentren und in den Agglomerationen weiter steigen. Dafür wird das ÖV-Angebot weiter ausgebaut. Der ländliche Raum geht dabei aber nicht vergessen, dieser wird mit einer bedarfsgerechten Grundversorgung erschlossen. Ausserdem soll das Umsteigen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern weiter optimiert werden.

Eckwerte des Zielangebots 2030

  • S-Bahnen verkehren in der Regel Montag bis Sonntag im Halbstundentakt.
  • Busse im urbanen und kompakten Siedlungsraum sowie zwischen den Zentren verkehren Montag bis Samstag bis 20 Uhr mindestens im Halbstundentakt, in der übrigen Zeit im Stundentakt.
  • In der Kulturlandschaft verkehren die Busse Montag bis Sonntag bis 20 Uhr im durchgehenden Stundentakt. Falls damit der Mindestkostendeckungsgrad nicht erreicht wird, werden alternative Angebote geprüft.

Das Zielangebot 2030 soll ab dem Jahr 2025 schrittweise bis ins Jahr 2030 umgesetzt werden. Bis ins Jahr 2030 sollen 2.4 Millionen Bahn- und Buskilometer mehr angeboten werden (+18 Prozent).

Die Kosten für Bund, Kanton und Gemeinden steigen

Die geplanten Angebotsverbesserungen führen zu höheren Abgeltungen an die Transportunternehmen. Unabhängig vom Angebotsausbau steigen die Kantonsbeiträge in den Bahninfrastrukturfonds, die Kosten für neue Bahnfahrzeuge (Ablieferung in den Jahren 2026-2035) und die Treibstoffkosten, weil die Busunternehmen voraussichtlich ab dem Jahr 2026 Treibstoffsteuern bezahlen müssen. Gesamthaft steigen die ÖV-Kosten des Kantons und der Gemeinden für den öffentlichen Verkehr bis ins Jahr 2030 um 17 Millionen Franken, was einem jährlichen Wachstum von rund 4 Prozent entspricht.

Der Regierungsrat hat das ÖV-Konzept für die externe Vernehmlassung freigegeben. Die Frist für die Stellungnahmen endet am 29. Februar 2024.

Weitere Informationen unter www.oev.tg.ch und Übersicht | E-Mitwirkung Departement für Inneres und Volkswirtschaft (tg.ch).

Redaktion K24/mo