Schwierige Mission mit Bravour erfüllt! So lautet die Bilanz des Kreuzlinger Gastspiels des HSC Kreuzlingen im Berner Oberland. Im fünften Vergleich auf höchster Ebenen besiegte das Team von Cheftrainer Ralf Bader die heimstarken Thuner damit erstmals überhaupt. Der Erfolg der Thurgauer ging insgesamt definitiv in Ordnung. Sie zeigten über 60 Minuten eine sehr stabile und stilsichere Leistung mit wenigen Eigenfehlern. Die Basis für den vierten Saisonsieg legte der HSCK nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (17:16 für Kreuzlingen) nach dem Seitenwechsel primär in der Abwehr. Während gut einer Viertelstunde gelangen Thun nur drei weitere Treffer. Das hatte auch mit der Leistung von Torhüter Andreas Wieser zu tun, der in der zweiten Halbzeit auf zehn Paraden kam. Der offensiv herausragende Spieler in den Reihen des HSCK war Captain Valon Dedaj mit 14 (!) Toren und einer makellosen Penaltybilanz (3/3). Mit dem 30:27 gelang Kreuzlingen auch die Revanche für die wenig zwingende 22:25-Startniederlage gegen Thun in eigener Halle.
In Tuchfühlung mit Playoff-Platz
In der Tabelle rückten die Kreuzlinger damit bis auf einen Punkt an das achtplatzierte Thun heran. Exakt dort und somit über dem Strich will der HSCK am Ende der 27 Spiele umfassenden Hauptrunde stehen und sich erstmals für die Playoff-Viertelfinals qualifizieren. Bis zur Festtagspause stehen noch drei Partien auf dem Programm. Am Mittwoch, 20.00 Uhr, empfangen die Thurgauer den BSV Bern in der Egelseehalle und am Samstag, 18.00 Uhr, ebenfalls zu Hause den Tabellenzweiten GC Amicitia Zürich. Den Jahresabschluss macht dann das Gastspiel beim Tabellenletzten Chênois Genf. «Mit dem enorm wichtigen Erfolg in Thun konnten wir die ersten beiden Punkte ins Trockene bringen», freut sich Captain Dedaj, und fügt sofort entschlossen hinzu, «aber aus den drei weiteren Spielen vor Weihnachten wollen wir nochmals zwei Siege holen!»
Knappe Führung dank Offensive
In den ersten 30 Minuten zeigten die Kreuzlinger in der vollbesetzten Lachenhalle primär eine gute Offensivleistung. 17 Auswärtstore waren eine starke Zwischenbilanz. Der HSCK überzeugte dabei auch in der Breite. Dass der Halbzeitvorsprung nicht deutlicher als das 17:16 ausfiel, hatte seinen Grund in einer noch zu durchlässigen Abwehr, die insbesondere den 61-fachen Nationalspieler Lukas von Deschwanden und den Russen Ivan Chernov im Thuner Rückraum nicht in den Griff bekam. Dazu waren weder Andreas Wieser (1.-15. Minute/2 Paraden) noch Haris Berisha (15.-30./1 Parade) der erhoffte Rückhalt. Da machte sich der Wechsel im Wacker-Tor deutlich mehr bezahlt: nach seiner Einwechslung kam Flavio Wick auf eine Abwehrquote von starken 43 Prozent und hielt damit sein Team auf Kurs.
Klare Steigerung in der Abwehr
Nach dem Seitenwechsel ergab sich dann ein komplett anderes Bild. Jetzt konnten die Kreuzlinger ihre Abwehrstärke endlich unter Beweis stellen. Dazu steigert sich auch der zurückgekehrte Keeper Wieser markant. Cheftrainer Ralf Bader schien in der Pause an die richtigen Schrauben gedreht zu haben. Thun bekundet gegen die etwas offensiver agierende HSCK-Verteidigung plötzlich viel mehr Mühe und erzielte bis zum 19:22 in der 46. Minute nur noch drei weitere Treffer. Auch wenn die Berner Oberländer sich gegen die sich abzeichnende Niederlage stemmten und Trainer Remo Badertscher auch noch ein drittes Team-Timeout beantragte, näher als bis auf zwei Treffer kamen sie in der Schlussviertelstunde nie mehr heran. Die letzten fünf Kreuzlinger Treffer erzielte allesamt Valon Dedaj, der nach Spielschluss verdient als bester Spieler ausgezeichnet wurde.
Wacker Thun – HSC Kreuzlingen 27:30 (16:17)
SH Lachen. – 890 Zuschauer. – Sr. Brunner/Salah.
Strafen: je 2-mal 2 Minuten.
Thun: Winkler (1.-14./0 Paraden), Wick (14.-60./11 Paraden); Felder (1), Raemy (1), Baumann, Faluvégi (1), von Deschwanden (9/4), Guignet (2), Huwyler (1), Manse (1), Gruber (4), Chernov (4), Delhees (3), Meschke, Sahin.Wac
Kreuzlingen: Wieser (1.-15./31.-60./12 Paraden), Berisha (15.-30./1 Parade); Gonschor (1), Leindl (2), Dedaj (14/3), Zeltner, Heim, Drilon Tahirukaj (2), Kun (1), Ramosaj (2), Brezina (2), Rink, Hadziomerovic, Mirdita (3), Kozina, Drenit Tahirukaj (3).
Bemerkungen: Kreuzlingen erstmals mit dem neuverpflichteten Kreisläufer Gafar Hadziomerovic, ohne Ladan. – Penaltystatistik: Thun 4/4, Kreuzlingen 3/3. - Best-Player-Auszeichnung: Lukas von Deschwanden (T) und Valon Dedaj (K).