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Handball
14.12.2023
14.12.2023 08:57 Uhr

Kreuzlinger weiter im Hoch: 32:28 zu Hause gegen den BSV Bern

Kreuzlingens Rückraumspieler Alexander Leindl schraubt sich in die Höhe und erzielt gleich eines seiner vier Tore gegen den BSV Bern. Bild: Felix Walker
Nach dem Heimsieg gegen den Tabellenfünften klettert der HSC aus dem Thurgau in der 17. NLA-Runde der Männer erstmals auf einen Playoff-Platz.

Spannung pur und viele Emotionen prägten das Berner Gastspiel am Mittwochabend in der Sporthalle Egelsee. Schlussendlich bejubelten die Handballer des HSC Kreuzlingen einen wichtigen Heimsieg, den sie sich gegen die favorisierten Bundesstädter mit einer kämpferisch einmal mehr überzeugenden und über weite Strecken auch spielerisch starken Leistung verdienten.

Die Berner hatten das Hinspiel noch klar dominiert (31:22) und mussten sich nach zuletzt drei Siegen in Serie gegen den HSCK erstmals wieder geschlagen geben. Sie liegen nur noch drei Punkte vor den Thurgauern.

Steigerungslauf nach dem Erfolg im Berner Oberland

Die Kreuzlinger nahmen den Schwung aus dem Gastspiel in Thun offensichtlich mit. Sie drückten der Startphase den Stempel auf und lagen meist knapp vorne. Die Berner durften sich bei ihrem Torhüter Aurel Bringolf und Topscorer Felix Aellen bedanken, dass sie nach einer Viertelstunde resultatmässig immer noch auf Augenhöhe mit den Thurgauern waren.

Allerdings verletzte sich der bis dahin dreifache Torschütze Felix Aellen bei einem Fehltritt am Fuss und musste gepflegt werden. Er schoss in der Folge nurmehr die Siebenmeter. In einer attraktiven Partie, die von zahlreichen Torhüterparaden auf beiden Seiten (auch Andreas Wieser hielt stark) geprägt war, setzte sich der HSCK nach dem 7:7 (19. Minute) ab.

Auch durch zwei Strafen liessen sich die Gastgeber nicht aus dem Konzept bringen. Cheftrainer Ralf Bader wechselte mehrmals durch. Sein Team setzte sich bis auf 15:10 ab, musste sich aber über einen Gegentreffer in der letzten Sekunde etwas ärgern. Insgesamt durfte Bader aber mit dem Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten zufrieden sein. Sie zeigte in der Abwehr erneut eine solidarische Leistung und vorne steigerte man die Abschlussqualität im Verlauf der ersten Halbzeit kontinuierlich.

Nicht ohne Dramatik

Wer nach der Pause eine Reaktion des Favoriten erwartete, wurde vorerst enttäuscht. Die Kreuzlinger setzten nach und schraubten das Skore in die Höhe. Nach einem Doppelschlag von Linksaussen Drilon Tahirukaj lagen sie in der 37. Minute erstmals mit sieben Treffern (21:14) vorne. Den klaren Vorsprung verwalteten die Thurgauer bis zur 50. Minute (28:24).

Dann liessen sie sich aber durch einige strittige Szenen vom Kurs abbringen. Im Angriff fand der HSC Kreuzlingen nurmehr selten gute Lösungen, wogegen Bern zum Endspurt ansetzte und der deutsche 2,10-Meter-Mann Dominik Weiss aus dem Rückraum so richtig in Fahrt kam. Knapp sechs Minuten vor Schluss nahm Trainer Bader nochmals ein Team-Timeout, weil der Vorsprung auf 28:27 geschmolzen war.

Und er brachte Topscorer Drenit Tahirukaj, der bis dahin wenig spielen durfte. Der Linkshänder dankte es ihm mit zwei wuchtigen Treffern zum 30:27 (58.). Dazwischen sorgte Keeper Wieser mit einer starken Parade dafür, dass Bern nicht nochmals näher herankam.

Die Tore von Kreisläufer Thomas Rink und Spielmacher Valon Dedaj waren am Ende nurmehr das Kürprogramm.

HSC Kreuzlingen – BSV Bern 32:28 (15:11)

SH Egelsee – 400 Zuschauer – Sr. Müller/Schaad.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen den HSC Kreuzlingen, 3-mal 2 Minuten gegen den BSV Bern.

Kreuzlingen: Wieser (1.-41./54.-60./10 Paraden), Berisha (41.-54./2 Paraden); Gonschor (2), Leindl (4), Dedaj (6/1), Zeltner (1), Heim, Drilon Tahirukaj (5), Kun, Ramosaj (2), Brezina (2), Rink (1), Hadziomerovic (2), Mirdita (1), Kozina (4), Drenit Tahirukaj (2).

Bern: Bringolf (1.-60./13 Paraden), Seravalli; Eggimann, Weiss (6), Spring (5/1), Aellen (6/4), Kusio (2), Weingartner (1), Strahm (3), Nyström (2), Widmer, Allemann (2), Gantner (1).

Bemerkungen: Kreuzlingen komplett; Bern ohne Rohr, Getzmann, Vögtli, Hirt, Wanner, Jauer und Corluka (alle verletzt/krank). – Penaltystatistik: Kreuzlingen 1/1, Bern 5/6. – Best-Player-Wahl: Drilon Tahirukaj (K) und Aurel Bringold (B).

 

Markus Rutishauser