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Kanton
06.02.2024
06.02.2024 20:04 Uhr

Zwei starke Raiffeisenbanken

Daniel Geiser von der Raiffeisenbank Regio Altnau und Dominik Holderegger von der Raiffeisenbank Tägerwilen präsentieren zwei starke Jahresabschlüsse, bevor es zur Fusionsabstimmung der Mitglieder der beiden Genossen-schaften kommt. Bild: PD
Die Raiffeisenbanken Regio Altnau und Tägerwilen stehen mitten im Fusionsprozess. Die beiden Genossenschaften veröffentlichen ihre Jahresergebnisse 2023 deshalb gemeinsam, um im Vorfeld der Fusionsabstimmungen transpa-rente und vergleichbare Zahlengrundlagen zu schaffen. Die durchwegs guten Abschlusszahlen beider Banken sind Ausdruck des hohen Vertrauens der Kundschaft und bilden mit höheren Jahresgewinnen und hohen Eigenmitteln eine solide Ausgangslage.

Die Bilanzsummen beider Banken sind gegenüber dem Vorjahr wiederholt leicht und ähnlich gestiegen – in Altnau auf 1,107 Milliarden Franken und in Tägerwilen auf 2,565 Milliarden Franken.  Besonders erfreut sind die beiden Bankleiter Daniel Geiser (Regio Altnau) und Dominik Holderegger (Tägerwilen) über das Wachstum der Kundenausleihungen – hauptsächlich Hypotheken – von jeweils über drei Prozent. Dominik Holderegger weist aber darauf hin, dass bei beiden Banken das gesamte Eigenkapital im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich gestärkt wurde und insgesamt mit über 300 Millionen Franken weit über den gesetzlichen Mindestanforderungen liege: «Das bedeutet eine grosse Sicherheit für die Kundeneinlagen.» Das Vertrauen der Kundschaft in die beiden Genossenschaften sei denn auch nachhaltig, sagt Daniel Geiser und verweist auf die 2023 bedeutend grösseren Depotvolumen: Diese sind nicht in der Bilanz enthalten und stiegen insgesamt um über 14 Prozent auf erstmals über ein halbe Milliarde Franken an.

Diversifikation trägt Früchte

In den Ergebnissen der verschiedenen Geschäftsfelder wird deutlich, dass sich die beiden Banken mit ihren jeweiligen Marktpositionen gut ergänzen. Der Zinserfolg fiel aufgrund des Zinsanstiegs und des höheren Geschäftsvolumens bei beiden Genossenschaften deutlich höher aus als im Vorjahr. Die Erträge aus dem Kommissions-, Dienstleistungs- und Handelsgeschäft zeigen einmal mehr, dass die Diversifikation in beiden Banken weiter fortschreitet. Insbesondere die Erträge aus dem Zahlungsverkehr sowie aus dem Devisenhandel haben dank höherer Volumina zu einer aussergewöhnlich hohen Erfolgssteigerung beigetragen. Die Wertschriftenerträge lagen leicht über dem Vorjahresniveau. Insgesamt konnte der Geschäftserfolg – nach Abschreibungen und Rückstellungen – gesteigert werden. Deshalb ist auch das Kosten-Ertrags-Verhältnis beider Banken einmal mehr sehr gut ausgefallen. Dies, so Geiser, „zeugt hüben wie drüben von einer effizienten Arbeitsweise“.

Allgemeinheit profitiert von soliden Banken

Das Vorsichtsprinzip habe weiterhin hohe Priorität im Bankalltag: Weder Holderegger noch Geiser vermelden wesentliche Verlustrisiken oder Rückstellungen. Der Jahresgewinn konnte im Vergleich zum Vorjahr in Altnau um zwei Prozent und in Tägerwilen um vier Prozent auf gesamthaft rund 8,8 Millionen Franken gesteigert werden. Den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern werde aufgrund der guten Ertragslage eine deutlich höhere Verzinsung der Anteilscheine von 3,5 Prozent vorgeschlagen, sagt Geiser. Die solide Ertragslage beider Finanzinstitute komme auch der Allgemeinheit zugute, ergänzt Holderegger: Es fallen insgesamt Steuern in Höhe von gut 2,6 Millionen Franken an. Beide Banken haben zudem das lokale kulturelle Leben mit zahlreichen Engagements unterstützt und wollen dies auch in Zukunft beibehalten.

Wegweisender Entscheid

Für das Jahr 2024 bereiten die Raiffeisenbank Regio Altnau und die Raiffeisenbank Tägerwilen einen wegweisenden Entscheid vor: Im Rahmen einer schriftlichen Urabstimmung können die Mitglieder beider Genossenschaften ab Ende Februar bis zum 4. April ihre Meinung zur geplanten Fusion kundtun. Holderegger betont, dass man auf Transparenz hohen Wert lege: „Die beiden Verwaltungsräte haben dem Fusionsvertrag zugestimmt. Er steht nach dem Versand der Abstimmungsunterlagen 30 Tage bei den Banken zur Einsicht bereit.“ Geiser sagt, dass das Vorhaben in beiden Geschäftskreisen positiv aufgenommen worden sei. Die Mitglieder hätten die Argumentation verstanden, wobei einzelne Bedenken ernst genommen worden und in den Prozess eingeflossen seien. Mit diesem Schritt könnten im zunehmend härteren Wettbewerb die Marktposition und die fachliche Expertise in der Region Kreuzlingen gestärkt sowie Synergien genutzt werden. Den Kundinnen und Kunden ständen die Dienstleistungen der neuen Raiffeisenbank künftig an sieben Standorten im Bezirk Kreuzlingen zur Verfügung. Stimmen die Mitglieder der Fusion zu, wird sie rückwirkend per Anfang 2024 rechtskräftig: Das laufende Geschäftsjahr wird deshalb laut Holderegger erstmals als Raiffeisenbank Kreuzlingen bilanziert, wobei an Pfingsten laut Geiser die „technische Fusion“ vollzogen wird. Dominik Holderegger ist als Vorsitzender und Daniel Geiser als stellvertretender Vorsitzender der Bankleitung vorgesehen.

Raiffeisenbank Tägerwilen 

Die Raiffeisenbank Tägerwilen hat 12'300 Mitglieder und rund 21‘000 Kundinnen und Kunden. An den fünf Standorten Tägerwilen (Hauptsitz), Kreuzlingen, Ermatingen, Hefenhausen und Siegershausen arbeiten 72 Mitarbeitende, drei davon sind in Ausbildung.

Raiffeisenbank Regio Altnau

Die Raiffeisenbank Regio Altnau hat über 6’600 Mitglieder und rund 12‘000 Kundinnen und Kunden. An den zwei Standorten Altnau (Hauptsitz) und Bottighofen arbeiten 43 Mitarbeitende, drei davon sind in Ausbildung.

Redaktion K24/zVg