Auf dem Helvetiaplatz in Bern trafen sich am Dienstag Unterstützer von Wikileaks-Gründer Julian Assange. Ihm droht diese Woche die Auslieferung in die USA. Das Anliegen der Unterstützer ist die sofortige Freilassung von Assange.
Seit 2019 befindet sich dieser in Grossbritannien in Haft. Zuvor lebte er sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London, wo ihm politisches Asyl gewährt wurde. Der Zeitpunkt der Demo in Bern war alles andere als zufällig. Diese Woche entscheidet der Londoner High Court, ob Assange in die USA ausgeliefert wird. Die US-Justiz wirft dem Journalisten und Netzaktivisten vor, mit dem Veröffentlichen von geheimen Dokumenten die nationale Sicherheit und damit das Leben von US-Soldatinnen und -Soldaten im Dienst gefährdet zu haben. Ihm drohen 176 Jahre Haft.
Die Dokumente, die Assange veröffentlichte, enthielten unter anderem Militärprotokolle, welche Kriegsverbrechen von US-Truppen in Afghanistan und dem Irak belegen. Assanges Anwälte stellen sich deshalb auf den Standpunkt, dass ihr Mandant im öffentlichen Interesse gehandelt hat, weil die Verbrechen sonst nie ans Licht gekommen wären.
Weltweit setzen sich Bürgerrechtsbewegungen und Einzelpersonen für die Freilassung des bekanntesten politischen Gefangenen Europas ein.