Mehrheit für den Rentenausbau
Gleichzeitig sei das Nein zu Rentenalter 67 ein Fingerzeig an jene, die Leistungsabbau in der Vorsorge fordern, schreibt syndicom. Trotz massiver Einmischung von Alt-Bundesräten in den Abstimmungskampf will eine Mehrheit nicht länger arbeiten und keinen Rentenabbau. Es ist einmal mehr der Beweis, dass in der Rentenfrage kein Weg an den Gewerkschaften vorbeiführt.
Matteo Antonini, Präsident von syndicom, sagt dazu: "Das wird den Kaufkraftverlust der Renten in den letzten Jahren etwas kompensieren und weiteren Leistungsabbau verhindern. Es verdeutlicht das Gewicht und die Bedeutung, welche die Arbeiter:innenbewegung in der Schweiz immer noch hat”.
Erstmals seit der Abstimmung zur 8. AHV-Revision von 1973, als eine über zwei Jahre erfolgende gestaffelte Rentenerhöhung um total 105 Prozent beschlossen wurde, komme es mit der Einführung der 13. AHV-Rente wieder zu einer klaren Leistungsverbesserung bei der AHV. Das Anliegen sei dringend. Wenn der Bundesrat die Stimmberechtigten ernstnehme, setze er das Volksbegehren innert wenigen Monaten um.
“Die Gewerkschaften sind seit jeher Garanten für den sozialen Fortschritt. Sie sind fähig, Anliegen der Arbeiterinnen, Arbeiter sowie Rentnerinnen und Rentern in mehrheitsfähige Politik zu übersetzen. Das hat das Ja zur 13. AHV-Rente eindrücklich gezeigt!”, so Antonini weiter.
Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung
Mit dem Ja zur 13. AHV-Rente sei die erste Weiche in der Rentenfrage für dieses Jahr gestellt.
Voraussichtlich im Herbst 2024 folgt als zweite Renten-Vorlage das Referendum der Gewerkschaften zur Revision des BVG. Mit dem Abstimmungsergebnis von diesem Wochenende sei der Ausgang dieser Abstimmung vorgezeichnet. Für die Gewerkschaft syndicom ist klar: Wer die Anliegen der Arbeiterinnen und Arbeiter ernst nehme, werde mehrheitsfähige Lösungen in der Rentenfrage finden. Wer sie missachtet, erleide Schiffbruch.