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Kreuzlingen
26.03.2024
27.03.2024 05:30 Uhr

Infobroschüre statt Verkehrskonzept

Die Stadt Kreuzlingen aus der Vogelperspektive. Bild: Stadt Kreuzlingen
Der traktandierte Marschhalt war eine rein informative Sache des Stadtrates. Dieser präsentierte dem Gemeinderat eine Broschüre für Marketingzwecke, nicht aber im eigentlichen Sinn, um Verkehrsprobleme zu lösen. Lösungen rund um Baustellen und den Stau im Strassenverkehr, also im Stadtzentrum, sind nicht in Sicht. Nach Ostern wird noch der Rauschkreisel gesperrt wegen bevorstehender Sanierungsarbeiten.

Enttäuschte Gesichter bei Traktandum "Informationen" an der vergangenen Gemeinderatssitzung in Kreuzlingen. Die Erläuterungen des Stadtrates über den Marschhalt beim Verkehr sind ernüchternd. Gemeinderat Georg Schulthess von Aufrecht Thurgau sagte: "Es herrschte etwas Verwirrung unter den Gemeinderäten. Inhaltlich war eine Diskussion fällig." Anstatt Verkehrslösungen zu präsentieren, wurden Farbbroschüren durch einen externen Beauftragten der Stadt verteilt. Brüskiert hörten einzelne Gemeinderäte einem Fremden zu, der sich nicht einmal vorgestellt hatte und nun als Moderator eine Diskussion ankurbeln wollte. Die Stimmung war aufgeheizt. 

Es zeigte sich rasch, dass die Positionen bezüglich Verkehrslösungen bei den einzelnen Playern weit auseinanderlagen. So kam es im Gemeinderat zu einem heftigen Schlagabtausch und harscher Kritik gegen den Stadtrat. 

Broschüre bringt keine Entspannung

Die bürgerliche Seite kritisierte das weiterhin konzeptlose Vorgehen des Stadtrates und machte deutlich, dass man nicht gewillt sei, den Stau in Kreuzlingen weiter zu ertragen. Ebenso musste sich der Stadtrat vorwerfen lassen, dass die Bevölkerung nicht angehört werde, sondern der Stadtrat erneut sein kritisiertes Vorgehen vorantreiben wolle, um den Verkehr weiter zu behindern. Von einer Lösung war das alles weit entfernt. Im Namen der SVP Fraktion sagte Gemeinderätin Séverine Schindler: "Wir haben uns wesentlich mehr erhofft oder erwartet, als das, was uns diese Infobroschüre vermitteln will und wir bereits wissen." Die wichtigen und umstrittenen Themen im Dossier Verkehr seien nicht angepackt worden. Nicht einmal Analysen lagen vor. Séverine Schindler sprach von einem "Totalversagen" des Kreuzlinger Stadtrates.

Strasse als Lebensraum

Nur die grünen und linken Parteien, bezeichneten, wie der Titel der erstellten Stradtratsbroschüre suggeriert, den Strassenraum als Lebensraum. Doch auch hier zeigte sich, dass kontroverse Meinungen aufeinander trafen und die Diskussion wurde schliesslich - ohne Ausblick auf das weitere Vorgehen - abgebrochen. 

Bei all diesen Voten kam ein ungutes Gefühl auf. Es wurde deutlich, dass eine Neuauflage von Strassenbauprojekten vor dem Volk einen schweren Stand haben werden. Zumindest die SVP erwartet rasch ein griffiges Konzept mit Lösungen, das endlich für Entspannung sorgen könnte.

Redaktion K24/mo