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Kreuzlingen
28.03.2024
28.03.2024 06:24 Uhr

Viel politische Erfahrung und immer das Gemeinwohl im Fokus

Edith Wohlfender kandidiert als Bisherige in den Grossen Rat. Bild: PD
Die Kreuzlingerin, Edith Wohlfender weist einen grossen Leistungsausweis in politischen Ämtern aus. Die 64-jährige Vollblutpolitikerin kandidiert für die SP als Bisherige in den Grossen Rat. Die Geschäftsführerin des Berufsverbandes der Pflegefachpersonen setzt sich stark mit Bildungsfragen und der Umsetzung der Pflegeinitiative auseinander. Ein Interivew.

Edith Wohlfender, Sie sind eine erfahrene Politikerin. Sie haben für die SP wichtige Ämter ausgeübt. Was sind Ihre grössten Erfolge?

Antwort Edith Wohlfender: Für mich prägend war die erste Legislatur im Gemeinderat Kreuzlingen und dann die Krönung diese als Gemeinderatspräsidentin abschliessen zu können. Ein Grossprojekt, welches ich in jener Zeit aktiv unterstützt habe, war die Sanierung des Schwimmbad Hörnli. Hier ein weiterer Überblick:

  • Im Kantonsrat habe ich mich vor zehn Jahren mit einer Interpellation für bessere Abgeltungen der Hebammenarbeit eingesetzt. Ein Teilerfolg war nach langen Verhandlungen geschafft.
  • In der Diskussion um die Entschädigung von Medikamententests betroffener Menschen engagierte ich mich im 2020 dafür, dass zwei uralte Fonds «Billwilscher Legat und Brugg’scher Waisenfonds» von rund einer Million Franken nicht in die Staatskasse überführt wurden, sondern für die Entschädigung für Medikamententests zurückgestellt wurden.
  • Seit der Einführung des Gesetzes über die Pflegefinanzierung bemängle ich die ungleichen Spiesse für Pflegeleistungen in den Gemeinden. Die aktuell diskutierte Gesetzesanpassungen des KVG’s beruhen auf meiner Motion «Pflegeversorgung zu Hause stärken.»
  • Berufspolitische Erfolge habe ich mit der Leitung zweier Abstimmungskampagnen zum Schutz vor Passivrauchen verzeichnet, mit klarem Fokus auf die Gesundheitsprävention der nichtrauchenden Bevölkerung. Heute kann sich kaum jemand mehr vorstellen, in rauchigen Gaststätten einzukehren.
  • Für das Ja zur Pflegeinitiative kämpfte ich in der Ostschweiz an vorderster Front. Eine gute Pflegeversorgung geht uns alle an, vom Säugling bis zu den pflegebedürftigen alten Menschen.
  • Mein Engagement im Grossen Rat ist mit wenigen Ausnahmen auf gesundheits-, familien- und sozialpolitische Vorstösse ausgerichtet. Dazu habe ich rund 40 Vorstösse als Erst- oder Mitunterzeichnende eingereicht. Siehe auch: https://grgeko.tg.ch

Und ihr wichtigstes Lebensmotto?

Bei allem Tun, steht das Gemeinwohl der Menschen für mich im Zentrum.

Welche Synergien sind im Grossen Rat und Kreuzlingen eine Chance?

Vertreterinnen und Vertreter aus Kantonsrat, Stadt und Schule treffen sich einmal jährlich zum Austausch. Daraus entstand etwa die Einfache Anfrage, gemeinsam mit Elina Müller «Veranlagungstau bei den Steuern und dessen Auswirkungen». Der Rückstau bei den Steuerveranlagungen hat ja Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger.

«Mir ist ein soziales Miteinander wichtig und ich setzte mich für gute, fair ausgestaltete Lebensgrundlagen für ALLE ein. »
Edith Wohlfender, SP Kreuzlingen

Wo setzen Sie die Schwerpunkte im Parlament?

Die Halbierung der budgetierten Gelder für die Umsetzung der Pflegeinitiative hat uns brüskiert und bei Bekanntgabe dieser Sparmassnahme der Regierung habe ich postwendend einen Vorstoss eingereicht: «Umsetzung Pflegeinitiative - Klatschen alleine ist für die Pflege zu wenig - es braucht genügend finanzielle Mittel - jetzt!». Hinzu kamen fünf weitere Vorstösse zu Pflegethemen. Aktuell sieht es so aus, dass die Pflegeinitiative auf Verordnungsstufe durch die Regierung umgesetzt wird. Es ist wichtig, dass sich die einzelnen Pflegenden im Berufsverband organisieren und gemeinsam für besser Bedingungen engagieren.

Kontrovers sind Diskussionen um Asylkriminalität und Sicherheit in Kreuzlingen. Fühlen Sie sich in der Stadt noch sicher?

Es hat sich in den letzten Jahren viel verändert betreffend Sicherheit. Ich schliesse die Haustüre seit längerem auch tagsüber und seit einem Einbruch bestehen Schutzmassnahmen. Ich ärgere mich über die wachsende Kriminalität und war mehrfach von Bahnhofrandalierenden betroffen, die Velos zerstörten. Ich melde jeden einzelnen Vorfall und andere Beobachtungen couragiert der Polizei. Leider fehlt in der Staatskasse wegen Steuersenkungen das Geld, die Polizeikorps genügend umfassend auszubauen.

Gibt es einen Wunsch?

Mein Wunsch ist, dass wir der Natur, Flora und Fauna, mehr Sorge tragen.

Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen viel Erfolg.

*Interview schriftlich geführt.

 

Manuela Olgiati