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Kreuzlingen
10.05.2024
10.05.2024 17:43 Uhr

Hindernisparcours durch Kreuzlingen

Vogelperspektive der Stadt Kreuzlingen. (Symbolbild) Bild: zvg
Ein weiteres Postulat begründet die angespannte Verkehrssituation in der Stadt Kreuzlingen, die sich durch temporäre und langfristige Baustellen weiter verschärft hat. Aufrecht Thurgau-Gemeinderat Georg Schulthess zeigt dem Kreuzlinger Stadtrat Lösungen auf.

Die bereits angespannte Verkehrssituation in der Stadt Kreuzlingen hat sich durch temporäre und langfristige Baustellen weiter verschärft. "Unabhängig davon, werden dem Verkehrsfluss aus politischer Absicht technisch unsinnige und behindernde Bauten und Massnahmen in den Weg gelegt", schreibt Gemeinderat Georg Schulthess in seinem Postulat zuhanden des Kreuzlinger Stadtrates. 

Immer mehr Verkehrsregeln würden die Kreuzlingerinnen und Kreuzlinger in der Mobilität behindern. Tatsache sei, dass die Bevölkerung auf gleichbleibender Siedlungsfläche immer weiterwachse und die logische Folgerung daraus sei, dass auch vor dem eigenen Haus im eigenen Quartier der Verkehr grösser werde.

Der Gemeinderat hält fest, dass die Komprimierung des Verkehrs auf überlastete Durchgangsachsen gescheitert sei. Unfertige und nicht an die Weiterführung angeschlossene Strassen verhindern den Verkehrsfluss weiterhin. Die Empfehlung des Stadtrates, mit dem Velo oder als Fussgänger Kreuzlingens Strassen zu passieren, sei utopisch. 

Mehr Autos als Velos

Der Trend zeige sich eher darin, dass Private ihre Autos durch das Zentrum lenken. Dahingehend sei eine Veränderung nicht zu erwarten. Zudem werden tonnenschwere Güter, grosse Warenmengen und busseweise Personen durch stark befahrene Strassen transportiert. Selbst ein gut ausgebauter ÖV löse das Problem nicht.

Auch das vorliegende Postulat kann zwar diese Situation nicht lösen, schreibt Gemeinderat Georg Schulthess weiter. Dazu muss in viel grösseren Dimensionen geplant werden, was jedoch eine kleine Entlastung und eine faire Verteilung der Mobilitätslasten herbeiführen könnte. Die von vielen Kreuzlinger Einwohnern ironisch als «gefährliche Minigolfbahn» bezeichnete Brückenstrasse sei Synonym für die verloren gegangene Vernunft im Strassenraum, der nun einmal für Automobile und Fahrräder und nicht für Fussgänger gebaut wurde. Denn Fussgänger begehen Bürgersteige und queren die Fahrbahnen auf Fussgängerstreifen.

Hindernisse auf Strasse entfernen, könnte Entspannung bringen

Der Stadtrat wird nun gebeten zu prüfen, ob an Gemeinde- und Kantonsstrassen alle Hindernisse wie Betonblöcke, Blumenkästen, Laternen und Schwellen entfernt werden könnten.

Allenfalls wären bauliche Massnahmen möglich wie Unterführungen an der Promenadenstrasse, Freiestrasse oder an der Schwimmbadstrasse. Und weiter bringen bauliche Massnahmen an der Maurerstrasse mit der Zufahrt zum Wertstoffhof von zweiter Seite und der Zufahrt Schwimmbad Hörnli von einer weiteren Seite Entlastung. 

Im Postulat sind ebenso die Busfahrten Thema. Wesentlich leichter befahrbar wären Strassen, wenn Busbuchten vorhanden wären, der Bus für ein- und aussteigende Personen ausscheren könnte. Zudem wäre der zuständige Kanton Thurgau berechtigt, die Freigabe und Umkennzeichnung der Busspur Seetalstrasse 90 (Lidl Ost) bis an den Zihl-Kreisel für Autos zum besseren Verkehrsfluss zu prüfen. Der Busbahnhof Bärenplatz zum Bahnhof Kreuzlingen könnte bei Beibehaltung einer grösseren Haltestelle am Kopf des Dreispitzparkes verlegt werden.

Grosse Liste um Strassensperrungen öffnen, Fahrverbote aufheben

Das Öffnen von künstlich gesperrten Strassenabschnitten, die dadurch Neben- und Quartierstrassen bleiben, jedoch für den lokalen Quartierverkehr wieder befahrbar wären, sind weitere prüfbare Aspekte. Und schliesslich könnte man unfertige Strassenstücke verbinden und Sperrungen ganz aufheben. Auch Fahrverbote aufheben sind ein Ziel. Ebenso Einbahnstrassen könnten aufgehoben, sogar Strassen verbreitert werden. Die Liste an Massnahmen wird weiter ergänzt durch das Prüfen aller Verkehrszeichen und Entfernen von rund 20 Prozent aller Verkehrsschilder.

Gleichzeitig wird skizziert, dass 30er Zonen aufgehoben werden könnten, damit das Fahren in einer Geschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer wieder in der Eigenverantwortung der Autofahrer liegt. Zahlreiche Punkte und Argumente, mit denen sich der Stadtrat in einer Antwort in den kommenden Monaten auseinandersetzen muss.

 

Redaktion K24/mo