Am 9. Juni 2024 lässt die Schulgemeinde Kreuzlingen über das Budget für ein Bauprojekt abstimmen. Man mag geteilter Meinung sein, ob dieses gut oder doch nur gut gemeint ist. Kaum Zweifel bestehen aber im Hinblick auf den mehr als unglücklichen Zeitpunkt der Abstimmung: Stimmberechtigte ohne schulpflichtige Kinder machen vermutlich keinen Unterschied zwischen soeben abgelehnten Strassen- und neuen Schulbauprojekten, während sich Stimmberechtigte mit Kindern gerade in diesen Wochen zum wahrscheinlich wiederholten Mal über unsinnige Umverteilungen von Kindern, übergriffige Anordnungen, ungerechte Bewertungen oder Schulprojekte ärgern, die eher dem Ego der handelnden Personen als dem Wohl der Kinder zu dienen bestimmt zu sein scheinen. Eine Schule, deren leitende Mitarbeitende noch immer in den autoritären Konzepten des 20. Jahrhunderts verharren und den in diesem Land sonst so wichtigen Respekt vor der individuellen Entscheidung - hier - der Familien ignorieren, muss sich nicht wundern, wenn zumindest der kleine Teil der stimmberechtigten Eltern an der Urne eine Rückmeldung gibt. Die Konsequenzen tragen - wie immer - die Kinder.
Schulbauprojekt mit schlechtem Timing

Die Schulen Kreuzlingen präsentieren das Sanierungsprojekt Schoderbach im Schulhaus Wehrli.
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PD
Abgelehnte Strassenbauprojekte im Konsens zu neuen Schulbauprojekten werfen Fragen auf. Die Konsequenzen tragen die Kinder, schreibt Claudia Krusche in ihrem Leserbrief.