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Schweiz
16.06.2024
16.06.2024 22:35 Uhr

Wenn Tieren der Durst zum Verhängnis wird

Mit dieser Einstiegshilfe kann den Tieren nichts passieren. Bild: PD
Nicht der Durst selbst, sondern vielmehr zahlreiche ungesicherte Wasserstellen verursachen Jahr für Jahr für den qualvollen Tod unzähliger Tiere. Dabei wären solche Todesfälle leicht zu vermeiden.

Haben Tiere Durst bringen sie sich allzu oft in Lebensgefahr. Wasserstellen wie Schwimmbäder, Planschbecken, Regentonnen oder Teiche werden dann sehr schnell zum nassen Grab für Katzen, Igel, Füchse, Vögel, Mäuse, Frösche, Insekten und viele andere Tiere. Sie fallen auf der Suche nach Wasser hinein und ertrinken, nach einem langen und äusserst qualvollen Todeskampf. Würde man die Wasserstellen mit einfachen Mitteln sichern, könnten solche Tragödien verhindert werden. Die Tierschutzorganisation NetAP erklärt wie:

Schwimmbecken: Obschon die meisten Tiere zwar schwimmen können, sind die wenigsten in der Lage, aus dem Wasser über den Rand eines Pools zu klettern. Der sicherste Schutz bietet eine geeignete Poolabdeckung, die immer montiert wird, sobald niemand anwesend ist. Aber auch sogenannte Ausstiegsrampen ermöglichen den Tieren, sich selbst zu retten. Am besten platziert man gleich zwei oder drei von ihnen in den verschiedenen Ecken des Schwimmbeckens, denn Kleinsäuger übersehen in der Panik eine weitentferne Ausstiegsmöglichkeit.

Planschbecken: Planschbecken sollten über Nacht am besten geleert werden. Tagsüber kann man auch hier eine einfache Ausstieghilfe montieren. Styroporbretter oder dicke Frottiertücher, die ins Wasser ragen, helfen den Tieren, sich aus ihrer Notlage zu befreien.

Teiche: Teiche mit steilen Ufern wirken wie Schwimmbecken mit hohen Rändern. Auch hier soll stets eine oder mehrere lebensrettende Ausstiegsmöglichkeiten vorhanden sein. Dies kann ein Brett oder ein dickes Tuch sein, an welchem das Tier aus dem Wasser ins Freie klettern kann. Wichtig ist, dass die Ausstiegshilfe fest fixiert ist, damit sie dem Tier den nötigen Halt zum Verlassen des Wassers gibt. Auch sollte der Wasserstand regelmässig kontrolliert werden, denn bei niedriger Wassertiefe reicht die Ausstiegshilfe vielleicht nicht mehr tief genug ins Wasser hinein, damit das Tier sie überhaupt erreichen kann.

Wassertröge: Auch hier sollte eine Ausstiegsmöglichkeit angeboten werden. Mit Hilfe von Steinen kann man zum Beispiel eine Art Treppe bauen, sodass die Tiere aus dem Wasser klettern können. Wichtig ist, die Stufen nicht allzu hoch zu machen und stabil ineinander zu verkeilen.

Regentonnen: Regentonnen sollten in jedem Fall abgedeckt werden. Der Deckel sollte zusätzlich gesichert werden, da ein starker Windstoss diesen sonst wegwehen kann. Offene Regentonnen können mittels einem am Rand verkeilten Brett gesichert werden, damit zum Beispiel Vögel aus einem sicheren Stand heraus trinken können.

Wasserschalen: Mit flachen Schalen kann man Tieren im Garten frisches Wasser anbieten. Ein paar kleine Äste und Steine sorgen dafür, dass auch Insekten ihren Durst sicher löschen können.

«Leider hören wir oft von Menschen, die noch immer nicht bereit sind, ihren Swimmingpool zu sichern, obschon bereits mehrere Tiere darin ertrunken sind» erklärt Esther Geisser, Präsidentin von NetAP. Spätestens aber beim zweiten Mal handle es sich um einen sogenannten Eventualvorsatz und im Falle einer Klage könnte es Sanktionen für den Poolbesitzer nach sich ziehen, hält die Juristin fest. Bereits der Tod des Tieres an sich sei dramatisch für das betroffene Tier, aber oft stehe hinter dem Opfer auch eine trauernde Familie, für die ein solch grauenvoller Todesfall traumatisch wirke. Deshalb appelliert NetAP an alle, diese einfachen Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen, um für eine angemessene Prävention zu sorgen und Tier und Mensch zu schützen.

zVg