In ihrem ersten Spiel an einer Endrunde gegen Deutschland seit der WM 1966 präsentierten sich die Schweizer so diszipliniert und kaltblütig, wie man es selten sieht: Sie verteidigten solidarisch, störten die Deutschen früh – und nutzten selber die Möglichkeiten zur Befreiung resolut.
Ndoye bringt die Schweiz in Führung
Ihre einzige Chance vor der Pause veredelten sie zur Führung. Dan Ndoye spitzelte nach einer Hereingabe von Freuler den Ball ins deutsche Tor.
Und auch der VAR war an diesem Abend ein Schweizer. Hatte er die vermeintliche deutsche Führung in der 17. Minute wegen eines Fouls von Musiala an Aebischer annulliert, verzichtete er beim Schweizer Treffer (zurecht) auf eine nachträgliche Offside-Entscheidung.
Yakin-Rechnung geht lange auf
Damit ging die Rechnung von Murat Yakin einmal mehr lange perfekt auf. Der Trainer hatte Shaqiri wieder auf die Bank gesetzt – und stattdessen Breel Embolo nominiert. Er nahm auch keine Rücksicht auf vorbelastete Spieler und setzte auf seine Wunschformation – darunter erstmals am Turnier auf Fabian Rieder (als Stellvertreter für den angeschlagenen Ruben Vargas).
Starke Defensive
Vor allem in der Defensive boten die Schweizer kaum Angriffsflächen. Captain Granit Xhaka war der uneingeschränkte Chef auf dem Platz - in der 88. Minute sah er seinen Gewaltschuss vom deutschen Keeper Neuer in extremis abgewehrt. Und in der Verteidigung stellten sich Schär, Akanji und Rodriguez den Deutschen mit stoischer Ruhe entgegen. Auch das neue Traumpaar des deutschen Fussballs, Jamal Musiala und Florian Wirtz, blieb ohne grosse Wirkung.
Wohl Italien oder Kroatien
Doch am Schluss war da eben noch der Kopf von Füllkrug, der dem Gastgeber den Punkt rettete. So steigt das Schweizer Team als Gruppen-Zweiter in die Achtelfinals. Dort wartet wohl Italien oder Kroatien. So oder so: In dieser Verfassung hat das Yakin-Team niemanden zu fürchten.