Mit ausgewählten Indikatoren den Fortschritt bei der nachhaltigen Entwicklung beobachten: Das bietet MoniThur. 57 Indikatoren signalisieren, wo die Entwicklung im Thurgau hin zu Nachhaltigkeit verläuft und wo nicht. Die Aktualisierung 2024 wurde soeben aufgeschaltet (monithur.tg.ch).
Wie die Ergebnisse zeigen, haben sich im Themenbereich Umwelt in den vergangenen rund ein bis zwei Jahrzehnten über die Hälfte der Indikatoren in Richtung Nachhaltigkeit bewegt. Bei den natürlichen Lebensgrundlagen haben sich die Indikatoren zur Biodiversität und zu den Fliessgewässern günstig entwickelt. Die Feinstaubbelastung der Luft und die CO2-Emissionen pro Einwohnerin oder Einwohner gingen zurück, die Fläche des biologischen Landbaus nahm zu. Beim Thema Konsum und Mobilität wurden vor allem im Bereich Energie Fortschritte erzielt: Der Energieverbrauch pro Einwohnerin oder Einwohner sank und der Anteil an lokal produzierten erneuerbaren Energien nahm zu. Thurgauerinnen und Thurgauer nutzen überdies häufiger den öffentlichen Verkehr als vor zwei Jahrzehnten. Nicht im Sinne der Nachhaltigkeit war dagegen die Entwicklung bei der Nitratbelastung des Grundwassers, der mittleren Jahrestemperatur und beim Verkehrsaufkommen.
Im Themenbereich Wirtschaft haben sich in den vergangenen ein bis zwei Jahrzehnten ebenfalls viele Indikatoren günstig entwickelt. Dazu trugen vor allem die Themen Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftliche Leistung bei: Seit der Jahrtausendwende wurden die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, die Nettoschuld von Kanton und Gemeinden vollständig abgebaut und die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit verbessert. Beim Thema Innovationskraft und Wachstumspotential ist das Bild dagegen durchzogen.
Bildung und Sicherheit
Im Themenbereich Gesellschaft kommen positive Signale aus den Themen Bildung und Sicherheit. Beim Thema Sicherheit haben die Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden sowie die Diebstahldelikte im Verhältnis zur Einwohnerzahl seit der Jahrtausendwende abgenommen. Auch das Thema Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich mehrheitlich positiv entwickelt: Die Bildungsunterschiede nach Migrationshintergrund sind kleiner geworden, die Sozialhilfequote ist gesunken und der Anteil Frauen mit geringer oder keiner Erwerbstätigkeit ging zurück. Bei anderen Indikatoren zur Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich hingegen kaum etwas verändert, etwa bei den Lohnunterschieden nach Geschlecht oder dem Anteil Frauen in Kaderpositionen.
Bei den Themen Gesundheit und Politische Partizipation stagnierte die Entwicklung zu grossen Teilen. Zu den Indikatoren, die sich bezüglich Nachhaltigkeit langfristig ungünstig entwickelt haben, gehören die Distanz zum nächsten Lebensmittelgeschäft und die Zahl schwerer Gewaltstraftaten.