Vom Stillstand in Mobilitätsfragen in Stadtbehörde und kantonalem Departement, sprach Gemeinderat Xaver Dahinden, Freie Liste. Ein Bild von passivem Verhalten im Kreuzlinger Stadtrat entsteht. An der Gemeinderatssitzung vom Donnerstagabend sprach Dahinden in eindringlichen und auch einfühlsamen, ruhigen Worten über die Mobilitäts-Situation in Kreuzlingen. Der Motionär konnte die Begründungen für seine Motion abgeben, sozusagen als Bestätigung, dass ein wichtiges Geschäft auf den Behördentischen landet. Eine Diskussion gab es laut Gemeindeordnung nicht - noch nicht. Auf später vertagt. Gemeinderat Xaver Dahinden beauftragt mit weiteren Unterzeichnenden den Stadtrat, ein Gesamtkonzept «Mobilität 2050» zu erarbeiten, das auf die nächsten 25 Jahre ausgerichtet ist. Wie Gemeinderat Xaver Dahinden betonte, gründe dies auf aktualisierten Planungen sowie auf neusten Analysen. Der Stadtrat soll dem Gemeinderat ein Gesamtverkehrskonzept zur Mobilität der Zunkft präsentieren.
Miteinander reden und Visionen entwickeln
Dahinden sagte mit Blick in die gesamte Runde mit 37 Gemeinderätinnen und Gemeinderäten sowie dem vollzähligen Stadtrat: «Kommt ins Gespräch untereinander. Entwickelt Visionen. Tut dies auch in den Schulen, in der Berufsbildung am Arbeitsplatz und überall.» Dahinden hielt fest, dass es Aufgabe des Stadtrates sei, Ziele und Vorstellungen zu präsentieren. Daraus soll hervorgehen, wie Kreuzlingen in 25 Jahren aussehen soll, auch wie das Leben bis dahin sein müsste und wie es jeder Kreuzlinger und jede Kreuzlingerin beeinflussen könnte. Gemäss Dahinden betreffe eine weitsichtige Verkehrsplanung alle Lebensbereiche der Gesellschaft, die entscheidend für die Lebensqualität und Entwicklung der Stadt sei. Er hat auch Stimmen aus der Bevölkerung abgeholt.
Xaver Dahinden weiss, dass die Kreuzlinger Bevölkerung verärgert ist über die aktuelle Verkehrssituation und dass sich viele Sorgen machen um die Mobilitätsentwicklung der Zukunft. Zahlreiche umgesetzte Massnahmen stiessen auf Widerstand, sagt er. Die Liste mit Temporegime, das Parkieren, der Mittelstreifen an der Romanshornerstrasse, die fehlenden Radwege könne mit unübersichtlichen Fussgängerstreifen und Mischverkehr ergänzt werden. Noch weniger Akzeptanz finde der stockende Verkehrsfluss und Verkehrsberuhigungen, weil alles zusammen meist nicht nachvollziehbar sei.
Fehlende Information bringt keine Mehrheiten
Ihm seien auch schon Meinungen von ungeeigneten Massnahmen zu Ohren gekommen. Antworten auf Fragen, welches Gesamtkonzept denn diesen Massnahmen zugrunde liege, ob sie langfristig ausgelegt und zukunftstauglich sind, gebe es nicht. Doch die Mehrheit der Bevölkerung will den Sinn und Zusammenhang kennen und verstehen. Dahinden glaubt, dass die Probleme noch zunehmen werden und bei diesem vorherrschenden Unverständnis in der Bevölkerung für künftige Verkehrsvorlagen und Massnahmen keine Zustimmung zu erwarten sei.
Ziele des Motionärs sind, dass der Stadtrat die Werteskala skizziert, das Konzept soll technische Entwicklungen aufzeigen. Es brauche einen Zeitplan mit Priorisierungen und schliesslich steht die Kommunikation im Fokus allen Tuns, so dass die Bevölkerung in den Meinungsbildungsprozess einbezogen sei. Information schaffe Klärung.