Seit mehr als zehn Jahren sinken die Renten in der zweiten Säule. Heute bekommen Rentner durchschnittlich 300 Franken weniger pro Monat als vor 15 Jahren – das sind 3’600 Franken weniger pro Jahr! Gleichzeitig wurden die Lohnbeiträge um 14 Prozent erhöht. Doch wo bleibt das Geld? Rentenexpertin Gabriela Medici vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) erklärte am vergangenen Freitag in Weinfelden, warum die Pensionskassen trotz vollen Kassen immer weniger auszahlen. «Die finanzielle Lage der Pensionskassen ist hervorragend», betont Gabriela Medici. «Trotz der schwierigen Anlagejahre haben die Kassen Reserven und Sicherheitspuffer in Höhe von über 110 Milliarden Franken. Sogar die steigende Lebenserwartung ist bereits finanziell abgesichert. Dennoch sinken die Renten kontinuierlich.»
Laut Gabriela Medici erhalten Rentnerinnen und Rentner heute im Durchschnitt 300 Franken weniger pro Monat als noch vor 15 Jahren. «Das summiert sich zu einem Verlust von 3’600 Franken pro Jahr, obwohl die Lohnbeiträge in derselben Zeit um 14 Prozent erhöht wurden.» Sie führt weiter aus: «Mit der geplanten BVG-Revision des Parlaments wird die Lage noch dramatischer.
Die Renten werden um bis zu 3’200 Franken jährlich weiter gekürzt – besonders betroffen sind ältere Arbeitnehmende und die Mittelschicht.» Senkung des Umwandlungssatzes und steigende Beiträge – eine gefährliche Kombination «Die Reduktion des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent wird gravierende Folgen für die Renten haben», warnt die stellvertretende SGB-Sekretariatsleiterin.