Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kreuzlingen
20.09.2024
20.09.2024 10:54 Uhr

Das «Living Museum Kreuzlingen» ist das Erste im Thurgau

Kunsttherapeut Bennet Hutzelmeier, Abteilungsleiter Volker Häussner, Teamleiterin und Kunsttherapeutin Lenka Roth sowie Gesamtleiter Marcel Heuberger. (v.l.n.r.) Bild: Manuela Olgiati
Am Donnerstag wurde das erste Living Museum im Thurgau offiziell eröffnet. Das «Offene Atelier Kreuzlingen» der Mansio Stiftung ändert seinen Namen zu «Living Museum Kreuzlingen» und passt sich so der Bewegung an, die sich in vielen Städten Europas stetig ausweitet.

Das Living Museum bietet eine einzigartige Erfahrung, bei der Menschen mit und ohne psychische Erkrankung künstlerisch aktiv werden. Sie arbeiten selbstständig oder in Gruppen, nehmen nach Wunsch an Workshops und Projekten teil und haben die Gelegenheit, ihre zwei- und dreidimensionalen Werke auszustellen. Ausserdem ist das Living Museum Kreuzlingen ein wertvoller Ort der Begegnung, gelebter Inklusion und Kultur. Hier kommen Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Fähigkeiten zusammen. Mansio-Gesamtleiter Marcel Heuberger sagt: «Das Living Museum bietet vielen Menschen Raum und ist kostengünstiger als die Therapie in der Klinik.» Das Angebot des kreativen Schaffens bleibt bestehen, nur der Name ändert.  Was mit dem Offenen Atelier begann und seit bereits sieben Jahren an der Hauptstrasse in Kreuzlingen sehr beliebt ist, erhält den neuen Namen: Das Living Museum Kreuzlingen. Teamleiterin Lenka Roth setzt dabei auf die Community. Aktuell nutzen im Schnitt rund 50 Personen das Living Museum in Kreuzlingen. Es ist der Begegnungsort für Menschen, die kreative Objekte herstellen, sich auch malerisch ausdrücken möchten. 

  • Ein Künstler malt ein Bild. Bild: Manuela Olgiati
    1 / 2
  • Teamleiterin Lenka Roth tauscht sich mit einem Besucher ein. Bild: Manuela Olgiati
    2 / 2

Ort der Begegnung und künstlerischem Schaffen

Kunsttherapeut Bennet Hutzelmeier sagt: «Im Begriff Living Museum rückt das Lebendige an der Bewegung ins Zentrum.» Für Volker Häussner, dem Abteilungsleiter Arbeit ist das Living Museum ein Teil aller Arbeitsbereiche der Mansio. Für IV-Empfänger ist das Angebot kostenlos, Sozialhilfebezüger haben durch das Sozialamt günstige Möglichkeiten, teilzunehmen.

Ziel ist es, eine Gemeinschaft zu fördern, die von Kreativität, Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung geprägt ist. Eine unkomplizierte Anmeldung und Teilnahme, ein Setting ohne Zeit- und Leistungsdruck sowie ein fachliches Team mit bildnerischer Ausrichtung gewährleisten eine wohlwollende, offene Atelieratmosphäre. Die in Kreuzlingen zentral gelegenen Räumlichkeiten sind montags bis freitags von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

  • Informieren über das Living Museum v.l.n.r. Volker Häussner, Bennet Hutzelmeier, Lenka Roth und Marcel Heuberger. Bild: Manuela Olgiati
    1 / 2
  • Teamleiterin Lenka Roth koordiniert mit ihrem Team das Living Museum Kreuzlingen. Bild: Manuela Olgiati
    2 / 2

An der Eröffnung des ersten «Living Museum Kreuzlingen» im Thurgau war Rose Ehemann, die Leiterin des Living Museum Wil und Präsidentin des Verein Living Museum vor Ort. Sie sprach über die Entwicklung der Living Museum-Bewegung weltweit. Vor über 20 Jahren brachte Rose Ehemann das Konzept des Living Museum in die Schweiz. In der Psychiatrie Wil nahm alles seinen Anfang. Heute leitet Rose Ehemann die sechs verschiedenen Ateliers des Living Museum Wil mit Keramikatelier, Kunst- und Medienatelier, Musikatelier, Theateratelier, Papieratelier und Werkatelier.

In Kreuzlingen mit der neuen Ausrichtung hoffen die Initianten der Mansio mehr Publikum sowie finanzielle Unterstützerinnen und Unterstützer zu gewinnen. Interessierte sind eingeladen, in Kreuzlingen die Welt des Living Museums zu entdecken und sich inspirieren zu lassen. Das Team um Lenka Roth freut sich darauf, Besuchende willkommen zu heissen und gemeinsam kreativ zu werden.

Manuela Olgiati