Einfühlsam, prägnant und direkt auf den Punkt: Beim internationalen Speaker Slam, der am 30. Januar 2025 in Dresden/Radebeul stattfand, hat der Experte für Demenz und Gesundheit, Marcello Cofone aus Kreuzlingen einen beachtlichen Erfolg erzielt.
Nach New York, Wien, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Wiesbaden und München fand der internationale Speaker Slam nun in Dresden statt. Mit 240 Teilnehmern aus 20 Nationen und 2 Bühnen wurde damit ein neuer Weltrekord aufgestellt. Der Speaker Slam ist ein Rednerwettstreit. So wie bei den beliebten Poetry Slams um die Wette gereimt oder gerappt wird, messen sich beim Speaker Slam Redner mit ihren persönlichen Themen gegeneinander.
Zwei Minuten Zeit für einen Vortrag über Demenz
Die besondere Herausforderung: Der Sprecher hat nur zwei Minuten Zeit, sein Publikum mitzureissen und zu begeistern. Einen Vortrag so zu kürzen und trotzdem alles zu sagen, was wichtig ist und sich dann noch mit seinem Publikum zu verbinden, das ist wohl die Königsklasse im professionellen Speaking. Nerven wie Drahtseile brauchten die Teilnehmer sowieso, denn nach genau zwei Minuten wurde das Mikrofon ausgeschaltet. Der von Top-Speaker Hermann Scherer ins Leben gerufene Event begeistert mit vielfältigen Themen, die so bunt und abwechslungsreich wie das Leben selbst sind. Eine professionelle Jury wählt unter allen Teilnehmern einen Gewinner aus.
Herausforderung Familienpflege
Mit dem Redebeitrag zum Thema "Die grosse psychologische Herausforderung der Familienpflege bei Demenz" hat Marcello Cofone direkt den Nerv der Zeit getroffen. Er sprach darüber, wie wichtig es ist, die Lebensqualität für alle Beteiligten zu sichern. Also genauso auch für die pflegenden Angehörigen, einem Ehepartner oder Sohn und Tochter. Denn es entsteht bei ihnen ein grosser Druck, nicht nur durch die direkte Pflege und Betreuung, sondern auch durch Überforderung, Scham, Trauer und dem Druck, vieles für den Dementen entscheiden zu müssen.
Marcello Cofone hat als Diplomierter Psychogerontologe 30 Jahre Erfahrung ins Sachen Demenz. Zusammen mit seiner Frau Silvia, die erfahrene Komplementärtherapeutin ist, betreibt er in Kreuzlingen eine Gesundheits- und Coachingpraxis. Der Experte warnt aus seiner langjährigen Praxis vor typischen Stolperfallen für Familien beim Thema Demenz: Familien als Pflege-Laien unterschätzen meist, was auf sie zukommt mit der Angehörigenpflege. Die vielfältigen Anforderungen betreffen nicht nur die Demenz selber, sondern zunehmend die gesamte Tages- und Pflegeorganisation für den Betroffenen. Familien als Laien unterschätzen die Demenz selber und den direkten Umgang damit. Eine Demenz verändere sehr unterschiedlich eine Person, aber es könne sehr überfordernd werden. In den Familien werde die Verantwortung auf zu wenige Schultern verteilt. Es kristallisiert sich zumeist eine Hauptpflegeperson heraus, der Ehepartner oder ein Kind! Auf den Schultern dieser einen Person laste dann in der Regel die gesamte Verantwortung. Wenn diese ausfalle, dann gerate das gesamte Hilfenetz in Gefahr und das sei eine stressige Dauerverantwortung, die oft zermürbend sei. Der Experte empfiehlt daher ein Coaching, damit, wie er in dem preisgekrönten Speaking ausführte, Lebensqualität für alle Beteiligten möglich sei.