Die Vorgeschichte des Bushof ist lang. Der bestehende Bushof auf dem Bärenplatz wurde 2006 als Provisorium erstellt. Die Anlage entspricht heute nicht mehr den Anforderungen zum Behindertengleichstellungsgesetz. Zudem bietet das Dach keinen ausreichenden Witterungsschutz für die wartenden Fahrgäste, hiess es im Antrag des Stadtrates. Einer der Gründe für eine Sanierung ist ebenfalls, dass der Perron aus Sicherheitsgründen zu schmal ist. «In Stosszeiten kommt es öfter zu kritischen Situationen», erläuterte Stadtrat Ernst Zülle anschliessend an die Voten der Fraktionsmitglieder. Eine erste Botschaft für die Sanierung und Erweiterung des Bushofes lehnten die Kreuzlinger Stimmberechtigten im Februar 2014 mit rund 62 Prozent Stimmbeteiligung ab. Schon damals wurde eine mutigere Lösung gefordert, wie Stadtrat Zülle weiter ausführte. Und Stand heute. Gemeinderäte berieten in lebhaften Diskussionen.
Für Gemeinderäte der Freien Liste und Grünliberale ist auch dieses Projekt zu wenig mutig. Für andere gleicht die Visualisierung einem Lampenschirm. Bemängelt wird, dass es rein optisch einer erleuchteten Tankstelle gleich eher zur Lichtverschmutzung beitrage. Die SVP-Mitglieder stellten zudem fest, dass sich zwischen Dach und Bus eine Lücke bildet, was für Passagiere bei Regenwetter unangenehm sei. Die SVP und Aufrecht Schweiz sprachen sich klar gegen das Projekt aus, zudem sei es zu teuer, hiess es weiter. Schliesslich hiessen die Mitglieder des Parlaments das Kreditbegehren in Höhe von 1,4 Millionen Franken für die Überdachung des Bushof Bärenplatz mit 27 Ja- zu 9 Nein-Stimmen gut. Das von der SVP beantragte Behördenreferendum, wofür zwölf Stimmen notwendig gewesen wären, kam mit neun Ja-Stimmen nicht zustande.
Damit vom Bundesbeitrag aus dem Agglomerationsprogramm zweite Generation von 380'000 Franken für die Sanierung des Bushofes profitiert werden kann, muss der Baubeginn spätestens bis im Jahr 2027 erfolgen. Der genaue Ausführungstermin legt der Stadtrat in Abstimmung mit den weiteren geplanten Strassensanierungsprojekten fest, vorgesehen ist dies per 2025/2026.