Wer die Vorrunde an der Tabellenspitze abschliesst, qualifiziert sich direkt für den Halbfinal, spart sich den Umweg über das Viertelfinale – und geniesst obendrein das wertvolle Heimrecht für die entscheidenden Playoff-Runden. Zwei Spiele standen dafür an: zuerst gegen den letztjährigen Liga-Finalgegner SC Horgen, danach gegen den diesjährigen Cup-Finalgegner Carouge Natation.
Freitag, 13. Juni: Klassiker gegen Horgen endet mit bitterem Unentschieden
Das Wochenende begann mit einem echten Klassiker: Die Thurgauer empfingen im heimischen Hörnli den SC Horgen – jenen Gegner, den sie vergangene Saison erst in der „Belle“, dem alles entscheidenden fünften Finalspiel, niedergerungen hatten. Entsprechend ausgeglichen verlief die Partie. Die ersten beiden Viertel waren geprägt von einem offenen Schlagabtausch, Toren und harten Zweikämpfen auf beiden Seiten. Letzteres bekam insbesondere der Kreuzlinger Linus Längle zu spüren: Nach einer Attacke eines Horgener Spielers musste er minutenlang am Beckenrand versorgt werden. Die spätere Diagnose: Gehirnerschütterung – und damit auch das Aus für das zweite Spiel des Wochenendes.
Trotz dieses Zwischenfalls zogen die Kreuzlinger mit dem dritten Viertel dann aber alle Vorteile auf ihre Seite, hatten deutlich mehr vom Spiel und setzten sich rund dreieinhalb Minuten vor dem Ende mit 15:11 ab – ein Resultat, das dem Meister eigentlich ohne Weiteres zum Sieg reichen muss. Doch der Kalender zeigte den berüchtigten Freitag, den 13., und für die Thurgauer wurde das zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Horgener gaben sich nicht geschlagen, agierten aufsässig und rissen dem SCK den sicher geglaubten Sieg tatsächlich noch aus den Händen. Mit dem Schlusspfiff stiegen beide Teams mit einem 15:15 Remis aus dem Wasser – ein Punktverlust, der wehtat.
Sonntag, 15. Juni: Spitzenkampf gegen Carouge bringt den ersten Platz
Nach dem Rückschlag gegen Horgen war die Ausgangslage klar: Gegen Carouge musste ein Sieg her, um schon vor dem Nachholspiel gegen den SC St. Gallen (17. Juni) den ersten Tabellenplatz zu sichern.
Entsprechend konzentriert und engagiert war Kreuzlingens Auftritt. Zwar ging Carouge nach einem Abpraller vor dem Tor von Kreuzlingens Keeper Darko Aleksic mittels Foulpenalty mit 1:0 in Führung, doch die Thurgauer liessen sich davon nicht beirren. Bereits im ersten Viertel vermochten sie das Score durch Tore von Dudler, Cuk und Pfister zu drehen.
Nachdem im zweiten Viertel bloss ein Tor zugunsten der Kreuzlinger fiel und sie mit einer Zwei-Tore-Führung in die zweite Spielhälfte gehen konnten, war alles angerichtet für einen dramatischen Abschluss der Qualifikationsrunde. Auf Seiten der Bodensee-Wasserballer wollte man eines tunlichst vermeiden: Die Führung – wie bereits am Freitag gegen die Horgener – in den letzten Minuten des Spiels, und damit Sieg und Rang als Qualifikationssieger, aus den Händen zu geben.
Zwar kamen die Carougois mittels eines Treffers ihres 2-Meter-Hühnen und Torgaranten Romain Blary nochmals auf ein Tor ran (Spielstand 6:5), doch diesmal traten die Kreuzlinger besonnener auf als noch zwei Tage zuvor. Mit zwei weiteren Treffern stellten sie das Score auf 8:5. Die beiden Anschlusstore von Carouge kamen zu spät – der SCK bringt den knappen, aber verdienten 8:7-Erfolg über die Zeit.
Kreuzlingen zieht vorbei und schliesst die Vorrunde als Leader ab
Mit diesem Sieg zieht der SC Kreuzlingen am punktgleichen Carouge vorbei an die Spitze der Tabelle – und das trotz eines Spiels weniger. Auch wenn das Nachholspiel gegen den SC St. Gallen noch aussteht, ist den Thurgauern der erste Platz nicht mehr zu nehmen. Damit ist das grosse Ziel erreicht: Der direkte Halbfinaleinzug ist gesichert, ebenso das Heimrecht für die Playoffs. Der SCK startet von der Pole Position in die Mission Titelverteidigung.
SC Kreuzlingen – SC Horgen 15:15
Viertelsergebnisse: 2:2, 5:4, 5:3, 3:6
SC Horgen:
P. Somorjai (T), D. Szer (5), M. Manojlovic (2), Y. Scala (1), J. Osinski (C), E. Mathis (1), Y. Negro (1), F. Flückiger (2), H. Goulter (3), R. Negro, G. Valsangiacomo, Ph. Herzog, F. Flückiger
Trainer: L. Kieloch
SC Kreuzlingen:
D. Aleksic (T), Z. Zlomislic (2), B. Pfister (1), M. Cuk (6), D. Mlcoch, F. Rickenbach, J. Herzog (C/4), Y. Herzog, G. Rickenbach, L. Längle (1), P. Würth (1), N. Dudler, M. Tillema
Trainer: M. Petrovic
SC Kreuzlingen – Carouge Natation 8:7
Viertelsergebnisse: 3:2, 1:0, 2:2, 2:3
Carouge Natation:
C. Dubois (T), L. Abate, R. Catillaz (1), R. Blary (C/3), K. Pontikeas (1), R. Garcia, M. Rota, J. Melet (1), H. Roscio (1), D. Thebault
Trainer: M. Brisfer
SC Kreuzlingen:
D. Aleksic (T), Z. Zlomislic (1), B. Pfister (1), M. Cuk (4), D. Mlcoch, F. Rickenbach, J. Herzog (C),
Y. Herzog, G. Rickenbach (1), Ch. Würth, P. Würth, N. Dudler (1), M. Tillema (T)
Trainer: M. Petrovic