Der Anlass wurde in den Räumlichkeiten der Firma GDELS-MOWAG in Tägerwilen durchgeführt – ein symbolträchtiger Ort, an dem Sicherheit, Technologie und Unternehmertum aufeinandertreffen.
Rund 100 Mitglieder, darunter eine grosse Delegation der Ortspartei FDP Ermatingen-Salenstein und Umgebung, nahmen an der Betriebsführung und anschliessend an der engagierten Diskussion teil. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildete das Podium zum Thema: «Die Thurgauer Rüstungsindustrie im Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Neutralität und Wirtschaft» Moderiert wurde der Anlass von Philipp Gemperle, Vizepräsident der FDP Thurgau. Es diskutierten: Thierry Burkart, FDP-Ständerat und Parteipräsident (digital zugeschaltet), Kris Vietze, FDP-Nationalrätin und Präsidentin der IHK-Thurgau (digital zugeschaltet), Giuseppe Chillari, CEO GDELS-MOWAG, Oberst Urs Forster, Gemeindepräsident von Müllheim.
Bedeutung der Industrie für den Thurgau
Im Fokus standen zentrale Fragen zur Bedeutung der Schweizer Rüstungsindustrie: Wie wichtig ist sie für unsere wirtschaftliche Stärke? Wie lässt sich die sicherheitspolitische Notwendigkeit mit dem Neutralitätsprinzip vereinbaren? Welche ethischen Aspekte stellen sich beim Export von Rüstungsgütern? Und welche politischen Spielräume bestehen im Umgang mit internationalen Partnerstaaten? Giuseppe Chillari betonte, dass seine Branche auf politische Verlässlichkeit angewiesen sei, um strategisch planen zu können. Er zeigte sich erleichtert über einen Vorstoss von Ständerat Burkart, der eine Weitergabe von Rüstungsgütern an vertrauenswürdige Drittstaaten ermöglichen soll.
Nationalrätin Kris Vietze unterstrich die grosse wirtschaftliche Bedeutung der Industrie für den Kanton Thurgau – mit rund 900 Arbeitsplätzen bei MOWAG und weiteren 1’000 Zulieferbetrieben. Forster ermahnte, dass ein souveräner Staat auf eine funktionierende einheimische Rüstungsindustrie nicht verzichten könne. Parteipräsident Burkart machte deutlich: Eine anpassungsfähige Neutralität sei historisch immer die Stärke der Schweiz gewesen – starre Konzepte, wie sie etwa die Neutralitätsinitiative fordert, gefährdeten hingegen unsere Handlungsfähigkeit.
Moderate Revision zum Ruhetagsgesetz
Im zweiten Teil des Abends stellte Rick Näf, Präsident der Jungfreisinnigen Thurgau, die kantonale Abstimmungsvorlage zum "Ruhetagsgesetz" vor. Die Mitglieder fassten mit 84 Ja- zu 2 Nein-Stimmen eine klare "Ja-Parole" zur moderaten Revision, die kulturellen und sportlichen Veranstaltungen mehr Raum geben soll.
Neben dem inhaltlichen Austausch wurden auch die "ordentlichen Jahresgeschäfte" abgewickelt. Die Jahresrechnung wurde einstimmig genehmigt, die Parteileitung entlastet. Präsident Gabriel Macedo betonte in seinem Rückblick das liberale Bekenntnis zur Leistungsgesellschaft: «Unsere Politik ist für alle, die den Wecker stellen.» Bezirkspräsident Giovanni Crupi zeigte sich erfreut über das starke Interesse an der Versammlung und dankte der Firma MOWAG für die Gastfreundschaft sowie der Parteibasis für das engagierte Mitwirken. Die gelungene Premiere zeigt: Die FDP im Bezirk Kreuzlingen steht bereit, Verantwortung zu übernehmen – sachlich, zukunftsorientiert und mit Blick aufs Ganze.